Eine Erinnerung an eine emotionale Partie und einen prima FB-Beitrag von Heiko tenV, den von mir nicht nur literarisch geschätzten Kollegen. Hiermit habe ich seinen Beitrag vor dem ewigen Facebookscrollkeller gerettet! 

"#10V  - Es gibt Spiele, in denen halten sich alle an der Hand, unternehmen eine weitreichende Weltreise, bekämpfen bösartige Bazillen und verarzten vielverzweigte Virenstämme. Es gibt Spiele, in denen zerbrechen Freundschaften kurzzeitig über ein Stück Wolle und ein Bund Weizen, werden Familien entzweit über einen Bahnhof oder einen mittelteuren Straßenzug. Und es gibt Splotter.
Der niederländische Zwergverlag, der seit sieben Jahren gefühlt ausschließlich durch Neuauflagen von Food Chain Magnate sein wirtschaftliches Überleben sichert, steht in der Kennerspielwelt synonym für „bockeschwer“, „anspruchsvoll“ und „Box geht nicht richtig zu“.
Gemessen an der taktischen Spieltiefe fallen alle Splotter-Spiele in meiner Sammlung in die Kategorie „Endboss“. Genau richtig also für eine Freundin, die sich in einem Anfall von Übermut eine echte Herausforderung gewünscht hatte. Der Wunsch meiner Mitspieler ist mir üblicherweise Befehl, so dass ich ihr zum Aufwärmen jüngst Indonesia vor die Nase gesetzt habe. (Spoiler: Sie hat gewonnen.) Leider fiel meine persönliche Nemesis wegen Prüfungsvorbereitungen im Kreativen Ausdruckstanz am betroffenen Tag aus, daher setzte ich eine zweite Runde an und lud die stärksten Spieler ein, die meine Freundesliste zu bieten hatte. Und Thomas H.!
Wäre dieser Abend ein MMORPG gewesen, hätte der unauffällige Elfendruide seine Gruppe zum Kampf gegen den Endboss mit einem grummeligen Zwergentüftler, einem grobschlächtigen Orkkrieger, einer kalkulierenden Menschenpriesterin und einem verschlagenen Blutelfschurken besetzt.
Besagter Schurke jedoch verließ die Gruppe MMO-typisch kurz vor dem Raid, um auf einer anderen Party zu tanzen, so dass das Bossmonster in einer fröhlichen Viererkombination angegangen wurde.
Wäre alles kein Problem gewesen, wenn ich nur darauf geachtet hätte, dass die Priesterin in ihrer Charakterbeschreibung „Arschloch-Spiele“ ausgeschlossen hat und ich mit dem Öffnen der Haustür einen Goldfisch in einen Karpfenteich hinablasse. Indonesia gilt seit der Einführung 2005 nicht zu Unrecht als Klassiker, ist den meisten Menschen allerdings durch die kleine Auflage und große Einstiegshürde unbekannt. Ein wenig bieder kommt es daher; in erdigen Beigetönen liegt ein schmaler Spielplan auf dem Tisch, daneben ein wenig groß geratene Ressourcen, aber auf die Größe kommt es ja nicht an.

Wir spielen Unternehmer im modernen Indonesien der 1970er-Jahre, gründen Firmen, verkaufen Waren an Städte, bis diese ihren Bedarf erfüllt haben und fusionieren gegnerische Unternehmen, wenn es unserer Agenda zweckdienlich scheint. Die sogenannte Mergers-Phase ist, wo Indonesia als Brillant erstrahlt. Und wo Freundschaften zerbrechen.
Es fing harmlos an. Die ersten beiden Schifffahrtsfirmen, die unerlässlich sind für Produktionsfirmen, um ihre Waren in die Städte zu transportieren gingen an den Mann, bzw. die Frau. Reis und Gewürze purzelten hinterher, erste Gewinne wurden eingefahren. Zeit, ein wenig Geld neu zu distribuieren.
Als bisher einziger, der im Forschungsschritt seine Punkte für Fusionen ausgegeben hat, versuche ich meinem erfolgreichen Konkurrenten das Geld rauszulatschen, indem ich seine Transportfirma mit der meiner Sitznachbarin fusioniere, um danach unsere beiden Produktionsfirmen fusionieren zu können, die er sich dann nicht mehr leisten kann. Ein toller Plan. Dachte ich…
Plötzlich aufwallende Hitze von rechts lässt mich befürchten statt einer Firmen- versehentlich eine Kernfusion eingeleitet zu haben und mir fliegt der verbale Charakterbogen entgegen, auf dem klar und deutlich „keine Arschlochspiele!!!eins!elf!1!“ steht. Nicht nur, dass mein Versuch, meinen Gegner finanziell zu schwächen, glorreich fehlschlug, da meine Sitznachbarin nicht hoch genug mitbieten konnte, um ihm richtig Geld rauszuleiern, ich hatte ihm nun auch noch eine halbe Transportmacht zugeschranzt, während rechts von mir Zeter und Mordio über das Spielfeld flogen.
Derart eingeschüchtert beendete ich die Fusionsphase vorzeitig und begrub meine Pläne vorerst, doch das Eintreten in ein neues Zeitalter machte aus dem neuen Star der Schifffahrtslinien auch noch den König des Kautschuks.
Wer die Splotter-Spiele kennt, weiß: Wenn’s einmal rollt, rollt’s. In diesem Fall für einen bergauf, für die anderen drei bergab. Splotter macht keine Spiele, in denen man zwei Stunden dümmlich dümpeln kann, um dann am Ende doch noch einen Mini-Playback-Show-Mitmachpreis zu bekommen. Wer hier in den Matsch fällt, der wird noch in den Boden gemöllert. 
So kam es durch den drohenden Ausbruch des Krakatau am Tisch dazu, dass die genialste Phase des Spiels, das sinnstiftende Element dieses Klassikers, beinahe komplett vernachlässigt wurde. Gnadenlose sechs Stunden schlich das Spiel daher siechend vor sich hin, Thomas nahm durch sein Kautschuk-Monopol immer mehr die Form des Michelin-Männchens an, Michael sortierte bereits die Gedanken, mit denen er seine Wackelvideos untertiteln würde.
Dieses Spiel konnte nun entweder als blasse Wirtschaftssimulation (UND ARSCHLOCHSPIEL ERSTEN RANGES!!1!elf!!) ins kommunikative Gedächtnis der Anwesenden eingehen oder ich riskiere die Reste meines guten Rufs, um wenigstens einmal zu zeigen, was möglich wäre, wenn nur Haifische im Becken schwimmen. Demnach fusioniere ich meine gut gehende Ölfirma mit nur einer Produktion und keinem Anschluss an irgendeine Schiffslinie mit der gerade so am Überleben kratzenden, zentral von großen Städten gelegenen Ölfirma, die ausgerechnet meiner Sitznachbarin gehört. Ich spekuliere darauf, dass sie mir den Schrott billig abkauft oder ihre eigene Firma verliert. Ein Spielzug, so dreckig, so hinterhältig, dass ich dachte, ich sei in der falschen Facebookgruppe.
Mein rechter Oberarm ist bereits übersät von dicken Brandwunden, als der nebensitzende Krakatau nun endgültig in die Luft geht. Ich wage nicht einmal mehr zur Seite zu schauen, aus Angst vor dem Todesblick und berechne innerlich, ab welcher Größe eine Pralinenschachtel Mengenrabatt bekommt.
Letztendlich ist Thomas nicht mehr hinter seinem Geldhaufen zu sehen, als wir zum Spielende unser Vermögen feststellen und ich immerhin um Erfahrung reicher. Unsere Menschenpriesterin bleibt bei diesem Endboss auf der Strecke, doch ich bin sicher, dass sie sich irgendwann wiederbeleben wird. Dann weiß ich auch, was ich ihr nicht mehr vorsetzen darf."

Ps: Heiko hat kein FB mehr, ich hab aber zuletzt erst was mit ihm gespielt.

Prolog
Eines muss ich tatsächlich mal sagen: Seit ich in der Brettspielszene unterwegs bin, befremdet mich diese harte Abgrenzung der guten "Spieler" von den "Nicht-Spielern" innerhalb der Posts, Blogs und Vlogs - ein Kennzeichen: Ein guter Spieler muss Mensch ärgere dich nicht, Monopoly und Risiko doof finden. Zuletzt massiv aufgestossen ist mir das in einem Video der Spielamas, bei dem die 10 größten Spieleversager vorgestellt wurden und die beiden "Spiele-Experten" Monologe darüber abliessen, wie schlecht doch diese Spiele sind und dass die doofen Nichtspieler das irgendwie nicht raffen - ich als casual gamer habe den Beitrag nach dieser Serie von Schlägen gegen Typen wie mich nicht zu Ende geguckt (personal disclaimer: Ich weiß, ihr meintet es nur gut ...) - nun gut, ich habe mich damit abgefunden und gebe zu, dass ich mich gerade durch diese Art von Beiträgen immer mehr in die "casual"-Ecke einigele und mittlerweile bewusst einfacheren und familientauglichen Spielen den Vorzug gebe ...

Mensch ärgere dich nicht
Pachisi (Foto: Micha L. Rieser)
Natürlich ist Mensch ärgere dich nicht ein simples Roll-and-Move-Game ohne strategische Optionen und mit einem riesigen Glücksfaktor. Das liegt bereits in dessen Vorläufer, dem indischen Pachisi begründet, und sieht bei den diversen anderen Ablegern (Ludo, Eile mit Weile, ...) nicht viel anders aus. Aber: Genau das soll Mensch ärgere dich nicht aus sein - not more - und dafür wird und wurde es über die letzten 100 Jahre geliebt. Ich nehme es niemandem übel, wenn er es nicht mag und nicht sielen möchte, ich würde mir nur wünschen, es geschähe mit weniger Arroganz.

Ich selbst spiele Mensch ärgere dich nicht heute nur noch selten - meist beim Besuch bei der Oma oder als Trinkspiel in Wacken, seltener zu Hause. Ich kann mich allerdings an kaum eine Runde erinnern, bei der ich und meine Mitspieler keinen Spaß hatten. Und obwohl sich meine Regale in den letzten 1,5 Jahren zunehmend mit spannenden und sicher auch besseren Spielen füllen, ist es nie schwer, die kids von einer klassischen Runde Mensch ärgere dich nicht zu überzeugen. Ähnliches gilt für das Malefiz-Spiel und Fang den Hut, die sich schlussendlich ebenfalls von Mensch ärgere dich nicht bzw. Pachisi ableiten und den Ärgerfaktor nochmal erhöhen. Wenn man sich die Vielzahl an Hausregeln und Abwandlungen für das Spiel ansieht, die die Runde machen, geht es wohl nicht nur uns so.

DOG, Black DOG
Black DOG (Foto: Achim Raschka)
Ja, es gibt Möglichkeiten, Pachisi strategisch aufzuwerten - am einfachsten, indem man den Würfel und damit das Antriebsmittel durch eine weniger zufällige Alternative ersetzt. In Kanada geschah dies bereits vor etlichen Jahrzehnten durch Tock, bei dem ein klassisches französisches Kartenblatt als Antrieb eingesetzt wird. In den USA entwickelte sich daraufhin Sorry! als Pachisi-Kartenspiel mit eigenen Karten (würde ich gern mal spielen). Tock kam zudem irgendwann in den 1980ern in die Schweiz und wurde dort als Dog verbreitet und weiterentwickelt. Auch die Schweizer nutzen das klassische Kartenblatt für das Spiel, ziehen ihre Figuren auf dem Feld jedoch schweiztypisch gegen den Uhrzeigersinn.

2008 griff Schmidt Spiele das schweizerische Dog auf und kreierte ein eigenes Spiel mit dem gleichen Namen, nur mit Großbuchstaben: DOG. DOG sieht kaum anders aus als Mensch ärgere dich nicht, es fehlen nur die Würfel. Stattdessen gibt es eigens kreierten Kartensatz mit Zahlen- und Aktionskarten, der für die Bewegungen der Figuren eingesetzt wird. Dabei wird in 2er-Teams gespielt und jeder Spieler bekommt in jeder Runde die gleiche Anzahl Handkarten, die er dann einsetzen muss, um seine Figuren ins Haus zu bringen. Durch einen Kartentausch am Anfang jeder Runde kann zudem der Mitspieler unterstützt werden. Durch diese wenigen Regeländerungen wird DOG strategischer als die klassischen Pachisi-Varianten, behält jedoch durch die Karten einen Zufallsantrieb, der etwas abgebremst ist.

Doch bei DOG bleibt es nicht. Der Spieleautor Johannes Schmidauer-König entwickelte das Schmidt-DOG auf zweierlei Wegen weiter: Zum einen, indem er den Spielfiguren unterschiedliche Eigenschaften gab (DOG Royal) und zum anderen, indem er eine Drehscheibe und einen fiesen schwarzen Köter ins Spiel einführte (Black DOG). Letzteres ist bei uns am heimischen Spieltisch tatsächlich im Moment der Goldstandard, wenn wir eine Pachisi-Variante spielen möchten. Das Spiel ermöglicht es, fiese Aktionen durchzuführen und die Gegner teilweise richtig zu ärgern, bleibt jedoch weiter ein Spiel, bei dem man die zufällig erhaltenen Karten möglichst sinnvoll für sich selber und das eigene Team einsetzen muss.

Ein Fazit gibt es natürlich nicht - jeder muss und soll spielen, was ihm am besten gefällt. Persönlich finde ich es gut, dass zumindest in den Gruppen, mit denen ich spiele, die eingangs dargestellte harte Trennung kein wirkliches Thema ist und sich in meinem Umfeld auch Hardcore-Spieler befinden, die das Prinzip "Leben und leben lassen" tatsächlich leben - liegt vielleicht am Kölschen Grundgesetz.

Disskusion zum Artikel
https://www.facebook.com/groups/brettspielenkoeln/permalink/1678125698976686/
Von Andreas Hüttig

- 4 Monate sind die letzten her und es ist nicht alles was ich in der Zeit gespielt hab, aber bevor ich noch mehr über die Spiele vergesse gibts schonmal nen Anfang:

Ora et Labora (2011)
Mal wieder seit längerer Zeit nen Rosenberg auf den Tisch bekommen und muss sagen ich war sehr positiv überrascht. Kein Teile puzzlen, kein Leute ernähren, nicht mega-aufwändig jede Runde Resourcen verteilen...und trotzdem ein komplexes Spiel mit vielen Gewinnmöglichkeiten und viel zum drüber nachdenken. Ich finde das Resourcen-Rondell super und die Züge gehen halbwegs zügig, so dass kaum Downtime aufkommt. Einziger Wermutstropfen war, dass für die Counter die schlechteste Lagerung ever gewählt wurde: alles flog wild durcheinander im Deckel der Box rum. Wenn man das Spiel noch um ein paar Dipschälchen oder ne Sortierbox aufwertet, wäre es großartig. Kriegt von mir dementsprechend auch ne 9/10'
Verräter (1998)
Vier Leute, zwei Fraktionen, man “kämpft” mit Zahlenwerten um Gebiete um so Punkte zu machen. Ständig läuft einer zur anderen Fraktion über, mal ist es 2v2, mal sind alle 4 auf einer Seite...und das Spiel funktioniert trotzdem. Und das alles in ner winzigen Box mit nem Stapel Karten drin. Gerne wieder 7/10

Facecards (2017)
Ein riesengroßer Stapel Fotos von Leuten, Tieren und Gegenständen die alle Gesichter (oder sowas ähnliches) zeigen. Jeder wählt zwei von seiner Hand die er denkt die sich ähnlich sehen, eins behält man, die anderen gehen in die Mitte und dann wird geraten wer zu was passt. Kurzweilig, schnell, allerdings ein bißchen seicht und teilweise recht zufällig: 6/10

Century: Golem Edition (2017)
Ich mag das normale Kartenspiel “Spice Road/Gewürzstraße”. Die Golem Edition hat hübschere Rohstoffe und Karten mit Golems drauf...das machts nicht wirklich schlechter  8/10

Menara (2018)
Kooperatives Türmchen bauen bei dem man sehr strategisch vorgehen muss und keine zittrigen Hände haben sollte. Quasi Villa Paletti miteinander. War sehr unterhaltsam, neight allerdings etwas zum Alphagaming was die Strategie angeht, deswegen nur: 8/10

Tal der Händler/Dale of Merchants (2015)
Kleiner Deckbuilder mit knuffigen Tierchen die unterschiedliche, thematisch halbwegs passende Fähigkeiten mitbringen. Den “Siegbedingungs”mechanismus fand ich persönlich nicht so gelungen, der Rest ging stark Richtung “Standard-Deckbuilding”: 6/10

Ricochet Robots (1999) - Solo
Ein puzzle Spiel bei dem man Roboter immer nur entlang einer horizontalen oder vertikalen Linie bis zum nächsten Roboter oder bis zur nächsten Wand fahren darf. Solo spielt man gegen die Zeit, mit Mitspielern hab ichs nicht gespielt aber da kann man sich dann mit unterschiedlichen Zugzahlen noch unterbieten das klingt spannender. Solo gibts nur 6/10

Woodlands (2018)
In der mitte liegt eine Klarsichtfolie mit ein paar Elementen und jeder Spieler versucht in Echtzeit Teile so zusammenzulegen, dass zusammenhängende Wege entstehen und manche der Elemente nachher wenn man die Folie drauflegt sich gegenseitig erreichen können oder auch nicht. Dazu kommt noch ein nettes Märchen-Thema mit niedlichen Grafiken und abwechslungsreichen Spielmechaniken. Hat mir gut gefallen obwohl Echtzeit normalerweise nicht so meins ist: 8/10

Sidereal Confluence: Trading and Negotiation in the Elysian Quadrant (2017)
Ich hab ja schon einen längeren Post dazu geschrieben aber mein Überraschungshit für dieses Jahr. Im Internet zufällig drüber gestolpert, längere Zeit gewartet obs nicht irgendwie mal in Europa zu kriegen ist und irgendwann bei nem Angebot dann doch in den USA bestellt. Für meine Verhältnisse ne wirklich große Ausgabe für ein Spiel...und trotzdem jeden Cent wert. Handeln bis die schwarte Kracht während man in Karten ertrinkt und der Tisch nicht ausreicht. Von den Regeln her gar nicht so schwer….aber das Spiel erschlägt einen mit Möglichkeiten. Und dann auch noch bis zu 9 Spieler mit 9 sehr unterschiedlichen Fraktionsfähigkeiten und nem Designer-Diary auf BGG das ne ganz tolle Story erzählt. Hat mein Herz im Sturm erobert: 10/10

Terraforming Mars (2016)
Letztens nochmal mit beiden Erweiterungen und Broken Token Organizer gespielt...so macht das Spiel wirklich Spaß. Sehr abwechslungsreich, es kegelt nicht alles durch die Gegend wenn einer irgendwo gegen kommt und nach jedem Draft stellt sich wieder die Frage, was sollte ich mir leisten auf der Hand zu behalten und was sind total verschwendete drei Megacredits? Hoffentlich kriegts irgendwann ne überarbeitete Version mit schöneren Bildern und allgemein interessanterer Grafik, die Spielmechanik hätte es echt verdient: 7/10

Im Wandel der Zeiten: Das Kartenspiel (2016)
Im Wandel der Zeiten ist eigentlich ein Kartenspiel. Jetzt gibts zum großen Kartenspiel noch ein kleines Kartenspiel? Interesant. Und kann das was? Naja. Die Spielmechaniken sind etwas klobig, es fängt irgendwie kein richtiger Fluss ein und mit dem Original hats echt kaum was zu tun: 6/10

Century: Eastern Wonders (2018)
Nach dem Kartenspiel gabs jetzt ein Spiel mit variablem Feld das aus Plättchen aufgebaut ist und alle fahren mit Schiffen durch die Gegend. Die Grundabläufe sind aber noch die selben. Nur alles ist irgendwie aufgeblähter und ungelenker und einfacher zu missbrauchen. Ich weiß nicht, da bevorzuge ich doch lieber die schlanke Struktur von Spice Road/Golem Edition: 7/10
P.S: Ich hab mir die Regeln zur Kombination von Karten und Plättchenspiel angesehen...naja. Ja, das geht und ja, das ist auch halbwegs intelligent gemacht, aber das Spiel bereichert es meiner Meinung nach nicht wirklich. Vielleicht fühlt sichs ja ganz anders aus wenn mans spielt, aber so machts erstmal keinen guten Eindruck 

Airlines (1990)
Dem Spiel sieht man an von wann es ist. Von den Farben und Mustern her ein paar sehr zweifelhafte Design Entscheidungen. Und leider ist es so schlimm, dass es ein eigentlich gutes Spiel wirklich behindert. So gibts nur 7/10, ich bin auf Airlines Europe oder ähnliche modernere Ansätze gespannt.

Dwarf War (2016)
Ein Prototyp bei dems darum geht Zwergenhöhlen zu erforschen, zu besiedeln und von Feinden zu befreien. Daniel und ich haben an der Anleitung der Koop Variante erstmal ne ganze Zeit gesessen (ist ja nur ein Prototyp, da kann man Sachen auch mal dreimal reinschreiben) und dann die 3D gedruckten Höhlenbasen aufeinander getürmt und mit kleinen Schächten verbunden und so. Wirklich cool gemacht. Das Kampfsystem ist etwas simpel und der Entwickler sagt, der PvP Modus ist ausgereifter, weswegen ich hier noch keine Wertung vergebe.

Source of the Nile (1978)
Legacy als noch keiner jemals daran dachte dass es irgendwann mal Legacy heißt. Man packt ne Expidition zusammen und startet dann vom Rande Afrikas aus in die Anfangs noch weiße Karte von Zentralafrika und erkundet Feld für Feld die Gegend. Man durchstreift zu Fuß dichte Dschungel, durchqueert auf Kamelen brennende Wüsten und muss auch mal die Kanus verlassen um nen Wasserfall zu umgehen. Zwischendurch trifft man dann auch noch auf Eingeborenenstämme die einem freundlich oder feindlich gesinnt sein können und einen auch mal die Expidition kosten können. Irgendwann ist der Proviant fast alle und man dreht um und wenn man in Europa ist erzählt man von seinen Reisen und kriegt Siegpunkte dafür und Spenden für die nächste Expidition. Und das alles wird auf der Karte eingezeichnet und bleibt für spätere Partien bestehen. Optisch altbacken, aber spielerisch und erlebnistechnisch grandios: 9/10

Kontroverse Diskussion zu dieser RatzFatz Rezi
https://www.facebook.com/groups/brettspielenkoeln/permalink/1675339802588609/


Seitdem ich nun im 5ten Jahr exessiv 4-5 mal die Woche Brettspiele spiele, habe ich weniger Zeit für alles andere. Als erstes fiel die Zeit fürs Computerdaddeln weg. Mit realen Menschen an einen Tisch zu sitzen, ist um einiges kommunikativer als jede LAN Session.

Vor knapp 2 Jahren flog ganz bewusst mein TV Empfang völlig aus meinem Leben. Dafür bin ich nun Veranstalter eines regelmäßigen kostenfreien und nahezu stets überfüllten SpielCafes in Köln und allerlei Events rund ums brettspielen.

Einen Computer hab ich selbstverständlich noch, organisiere ich das alles doch hauptsächlich per Facebook.

Ich besitze schon seit längerem mehrere Brettspiel Emulatoren, hatte diese aus reiner Neugier angeschafft und diese ganz nach unten meinem PileOfShame hinzugefügt. Ebenso hab ich ein paar APP Versionen von Brettspielen auf meinem Smartphone und Tablet, spiele diese aber nie. Ich schiebe Pöppel bedeutend lieber in real über ein Pappbrett, als das Gefummel auf kleinen Bildschirmen und fiddelischen Menus.



Vor allem aber spiele ich nie etwas allein, ich mag viel lieber die regelmäßigen geselligen Runden mit meinen Spielfreunden. Es ist auch etwas völlig anderes, als wenn man in einem Computerspiel mit jemanden aus Texas, jemanden aus Russland, in einem Team gegen drei Koreaner spielt und im Headset hört man allenfalls mal ein "fuck". Das ist nichts gegen die Gesichtsausdrücke, das fluchen und Gelächter, wenn man jemanden am Tisch einen Pöppel, eine Ressource oder einen Pakt bricht.

Es gibt allerdings Spiele, die spiele ich super gerne, und leider auch viel zu selten. Alle Spiele von GMT zB. Für diese meist englischen "card driven" Strategiehammer, finden sich viel zu selten passende Mitspieler. Selbst mir mangelt es an einigen Partien an Erfahrung um mit den richtig guten mitzuhalten, trotz meiner knapp 800 Spielpartien um Jahr.

Diese "heavy" Spiele sind oft randvolle Schachteln, voll mit Pappe und tausend Markern. Die Anleitungen so gut zu lesen, in der Zeit des Regelstudiums könnte man auch ein Theologiestudium absolvieren.

Eines meiner Lieblinge ist "Virgin Queen". Ich besitze sogar eine der seltenen deutschen Ausgaben namens "Elisabeth - Religionskriege". Wer sich einen kurzen Überblick verschaffen möchte, kann sich ja die 6 STUNDEN Video Tutorial anschauen. Das ist kein Scherz, das ist nur eine Einführung!

Virgin Queen spiele ich also viel zu selten, das Spiel verzeiht in der Diplomatiephase nicht den geringsten Fehler.

Kommen wir zu Vassal, dem kostenfreien Brettspielemulator. Man merkt der Bedienung an, dass dies freie Software ist. Es ist arg fummelig,  fühlt sich an als wäre man wieder in den 90ern. Erschwerend kommt hinzu, das jedes Spielmodul dafür stets völlig anders ausschaut und sich anders bedienen lässt. Oft scheitert man an Kleinigkeiten, und sucht sich doof, um einen passenden Klick oder Zug zu machen. Ich bin sogar am Aufbau des virtuellen Spieles gescheitert.

Nun kenn ich aber den famosen Nick, der sich anscheinend nicht nur mühelos, sondern auch gerne in solche Dinge reinfuchst. Mit Nick hatte ich auch meine erste Partie Virgin Queen gespielt! Ich denke mal auf die Pointe meines kleines Tagebuches kommt ihr diesmal selbst!

Nick hatte schon einige Partien Virgin Queen mit Vassal hinter sich, meine mir alle seit Jahre bekannten Mitspieler trafen sich in einer kleinen FB und luden dort jeweils nach Ihren Spielzügen ihre Logfiles hoch. Nach deren zweiten Runde stieg ich mit ein.

Ich kämpfte hart mit der Bedienung, noch härter mit den wieder vergessenen Spielregeln und noch härter gegen Janis den Protestanten, der mein ordentlich konservatives Frankreich immer wieder missionierte. Dazu hatte ich noch meinen Erzfeind Gero als Engländer im Nacken. Als Franzose ist man bei Virgin Queen nicht nur mit dabei, sondern mittendrin!

Was es so virtuell sogar einen kleinen Tacken gut macht ist, dass man sich unter vier Augen im Chat besprechen kann ohne dazu den Raum zu verlassen. Im gemeinsamen Gruppenchat haben wir Vereinbarungen und Hochzeiten angesagt, und in der FB Gruppe und im Logfile des Spieles die einzelnen Spielzüge kommentiert.

Ergo... mir gruselte es vor der Partie etwas, ausgerechnet so nen kleinteiligen Brummer wie VirginQueen, mit solch einem Stück Software spielen zu müssen, dazu noch ein Spiel bei dem der mündliche Diplomatie Teil so derart wichtig ist.

Aber es funktioniert überraschend gut!

Es hat sogar Vorteile und egalisiert die Nachteile von VirginQueen etwas, denn das Spiel ist episch und dauert auch episch lange. Es hat ebenso episch lange Downtimes. In der virtuellen Version aber nicht, da jeder irgendwann mal für 2-3 Minuten am Tag mal seinen Zug macht und die anderen nicht die ganze Zeit darauf warten müssen.

Ich hatte mir wie beim Schach per Briefpost mein original Pappspiel auf meinem Tisch aufgebaut, und so parallel in real die Partie nachgestellt.

Für Vassal gibts einige tausend umgesetzten Brettspiele, ich hab mit Nick bereits eine Testpartie für StarCraft aufgebaut und kann den Emulator für epische Spiele, wo die Züge nicht zeitgleich gespielt werden durchaus empfehlen.

Als nächstes werde ich den Tabletopsimulator auf Steam testen. Der ist um einiges hübscher und haptischer zu bedienen. Man kann sogar den Spieltisch umwerfen!

Beide Emulatoren haben im übrigen keinerlei KI, und dienen lediglich als Spieltisch mit entsprechenden Spielmaterial. Solo spielen geht so nicht.

Was aber gut geht, ist ein Brettspiel so kostenfrei mal anzuschauen oder anzutesten ohne die Katze im Sack zu kaufen.

http://www.vassalengine.org/
http://www.vassalengine.org/wiki/Module:Virgin_Queen


Wer bis hierhin gelesen hat bekommt nun noch einen meiner ersten FB Artikel über VirginQueen.

Nach knapp 8 Stunden haben wir es bei knapp der hälfte der Rundenzahl abgebrochen. Ganz wichtig, ich habe nicht nur Geros Hochzeit verhindert, ich habe ihn als Bräutigam bei der Hochzeitsfeier erschossen. DasHü hatte danach eh kein großes Glück beim heiraten.

Aber, mit Gero mein ewiges Feindbild immer im Blick, hab ich den stets sehr netten Nick mal so richtig kennengelernt. Er bot mir von der ersten Sekunde an seinen Frieden an, und überfiel mich dann nicht nur sofort, sondern immer wieder Runde für Runde mit einem stets freundlichem Lächeln. Der Frieden zwischen den vom Spiel vorgegebenen römischen Deutschen von dasHü, und den Ottomanen von Nic, war nicht gerade hilfreich für mich.
Aber als "Spanier" zu spielen, fühlte sich eh so an, als spielte man gegen 5 Spieler Simultanschach, und so war es auch. Erst mal alle auf mich, Spanien ist zu Beginn riesig, alle anderen gierig. Macht definitiv Spaß, so ist man nicht nur dabei, sondern ständig mittendrin, wenn man denn nur genug Resourcen hätte, an allen Ecken gleichzeitig zu kämpfen, aufzubauen, zu plündern, zu missionieren, zu heiraten usw.
Der eine beraubt dich im Mitttelmeer mit seinen Piraten, der andere Ande überfällt als Engländer mit dem Franzosen in der neuen Welt deine ungeschützten Kolonien, die Protestanten in Niederlanden bringen deine Katholiken von rechten Weg ab, der Franzose überfällt deinen Vatikan, der Deutsche und der Ottomane ziehen dir deine Karten. Viel Feind viel Ehr!
Sie ließen erst von mir ab, als Chris mit einem fehlendem Punkt vorm Sieg stand. Und plötzlich lief es, dank vereinten Kräften, gar nicht gut für Chris Franzmänner.
Andreas Guilhaus machte dem Verpackungsnamen alle Ehre, und verlobte sich als Virgin Queen in nahezu jeder Runde mit einem anderem, um dann einfach stramm ihre Beine zusammen zu halten und als Jungfrau Punkte zu kassieren. Ich liebe es!



Ein Auszug aus einer Rezension: "Überschauberer Spielzeit, überschaubaren Regeln und welches spielmechanisch keine allzugrosse Distanz zu klassischen EuroGames aufweist. Elisabeth I. ist nichts von davon, denn es dauert lange, sehr lange. Es hat 44 Seiten Regeln, dazu noch ein 32 seitiges Szenarioheft mit weiteren Regeln. Und die Spielmechaniken haben das Potential gestandene Euro-Gamer in die Verzweifelung zu treiben.
"Und doch schreibe ich nun darüber, und um es vorweg zu nehmen, es wird ein Loblied werden – ohne wenn und aber, denn es gibt keine wenns und keine abers. Es gibt aber auch eine Empfehlung, versucht euch das Spiel am besten nicht selber beizubringen, sucht euch einen erfahrenen CoSim-Spieler oder noch besser jemanden der das Spiel bereits kann und euch näher bringt. Es ist kein sonderlich schwieriges Spiel, aber die meisten EuroGamer werden mit dem Regelwerk schlichtweg überfordert sein und dadurch ist Frustration vorprogrammiert."

Hier ne gute Rezi, bei der der Rezensionist ebenso erschlagen wurde.
http://www.attila-products.de/?p=308

https://www.facebook.com/groups/brettspielenkoeln/permalink/795764393879492/
Android - Das Brettspiel (und nicht :Netrunner oder :Mainframe oder :irgendwasanderes) von Andreas Hüttig
Gestern Abend mit Thomas und Christina zuerst gemütlich Burger gegessen und danach an dieses Fantasy Flight Spektakel begeben.
Es war das erste Spiel in der Welt von Android, ein stark an Shadowrun erinnerndes Cyberpunk Setting. Es gab einen Mord und jeder Spieler spielt einen Detective der in der Sache ermittelt um sein persönliches Opfer zu belasten.
Das Brett sieht ein bißchen aus wie Arkham Horror in futuristisch, vom spielen her gehts auch ein bißchen ähnlich zu (bewegen und Hinweise sammeln), allerdings wird hier gegeneinander gespielt und dabei Siegpunkte um die Wette gesammelt.
ABER...eigentlich ist das schon fast nebensächlich, denn die Stories und das Thema stehen im Vordergrund. Jede Karte hat kleine Storyschnipsel mit drauf, die Detectives haben alle eine unterschiedliche Hintergrundgeschichte, unterschiedliche Fähigkeiten und teilweise sogar unterschiedliche (schwebende) Autos um unterschiedlich schnell durch New Angeles zu fahren...ähm schweben.
Das Regelwerk ist wie bei Arkham Horror dick und komplex und langatmig und nicht besonders präzise und man muss öfters mal was nachschlagen (Hurra Index!).
Bei BGG hat's ne Dauer von 180 Minuten angegeben, die haben wir schon fast zum aufbauen und Regeln durchgehen (ich hatte sie vorher schon gelesen) und Charaktere aussuchen gebraucht. Nach weiteren zwei Stunden hatten wir dann die erste Woche von zweien gespielt und um Mitternacht einmal die Schlusswertung abgehandelt um uns die auch mal angesehen zu haben.
Das Spiel ist...ok. Mehrere unterscheidliche Spielelemente, die leider irgendwie nicht so richtig zusammenpassen wollen, vieles neu und unverbracht...aber so richtig springt der Funke nicht über. Die Storieschnipsel sind toll, haben meine Mitspieler aber immer wieder nonchalant unterschlagen und wenn man derart mit der Anleitung bzw. den Regeln kämpft, kann man natürlich auch nicht wirklich eintauchen.
Das Thomas ein "ist mir jetzt alles zuviel Regeln, lasst mal losspielen" und Christina dagegene ein "ich kann mich nicht für einen Charakter entscheiden, solange ich nicht die Regeln kenne, weil ich ja gar nicht weiß wofür ich mich entscheide" ist, hat bei der Erklärung wirklich nicht geholfen (Notiz an mich...Charaktere nächstes mal einfach zufällig auslosen).
Es hat nen ganzen langen Abend gekostet, wir habens nicht zuende gespielt und so richtig geklickt hats nicht. ...aber irgendwie wars schon interessant. Ich kenne kein anderes Spiel das so ist und auch wenn die Mechaniken mit Arkham teilweise vergleichbar sind, kommt bei Arkham bei weitem nicht soviel (vor allem auch sehr persönliche) Story durch.
Das wird also nochmal gespielt. Leider auf englisch und hat sehr viel Sprache...also nur für ausgewählte Mitspieler.
Bei BGG bin ich dann gestern noch auf einen "Directors Cut" gestoßen, der einige Mechaniken besser zusammenbringt und vor allem thematisch besser einordnet und eine dreißigpünktige Anleitung wie man das Spiel erklärt auch.
Kann ja nur besser werden 

https://boardgamegeek.com/filepage/53229/android-directors-cut-v30

https://www.fantasyflightgames.com/en/de/products/android/

https://www.facebook.com/groups/brettspielenkoeln/permalink/1650457441743512/

Seit Jahren moppere ich nun rum, dass ausgerechnet mein Sohn Brettspiele hasst. Er lebt mit mir gemeinsam in einigen Wänden voller Brettspiele, gestapelt vom Boden bis zur Decke.
"Pappa, warum haben wir mehr Spiele als der Spieleladen?", sagte er ausgerechnet dann im Spieleladen, als der Besitzer neben uns stand. Dieser fragte mich daraufhin spontan, ob ich nicht Lust hätte mich in seinen Laden zu stellen, damit er auf die SPIEL kann. 
Seit 5 Jahren versuchte ich immer wieder, Mika mit einem Spiel zu locken, aber seine Lust mir den Gefallen auf ein gemeinsames Spielchen zu gewähren lag bei ihm zwischen Hausaufgaben und ner Wurzelbehandlung.
Das hatte sich im letzten Urlaub geändert, wir hatten ein Mobilhome gemietet, 6 Tage wunderbares Wetter, aber einen völlig verregneten Tag. Die Kids hatten ihren Spielkram schon die Tage davor abgespielt, also kam es nach Jahren dann doch zu einer Partie Quirkel, und Mika machte mit.

Ich erklärte ihm die Regeln, wollte er aber gar nicht bis zu Ende zuhören und spielte sofort drauf los. Die andere Erwachsene Mitspielerin wollte Ihm noch einen Tipp geben, "Mika wenn Du nicht hier, sondern da.. dann haste nicht nur 3 Punkte sondern sogar 5.". Mika runzelte die Stirn und antwortete selbstbewusst, "Ja aber wenn ich da..., bekommst du deine 12 Punkte nicht!"
Wir staunten und bemerkten in weiteren Partien, das er in Sachen Quirkel keine Tipps benötigte. Ich hab 4 unterschiedliche Quirkel Versionen, er mag nun alle und schlug uns in allen!
Als nächstes kam Bohnanza ran, mit Erweiterung. Von dem Spiel war er sofort begeistert. Der Knoten war nun geplatzt, er kann gar nicht genug von Bohnanza bekommen, das Spiel packt er sofort als erstes immer ein, wenn es irgendwohin geht.
Seit dem spielen wir immer neue Spiele. Er braucht nie lange für die Regeln, ist viel zu ungeduldig, spielt immer sofort drauf los und bombardiert mich dann mit Fragen. Woher er das wohl hat? 
Mittlerweile hat er bestimmt 20 verschiedene Spiele gespielt, vom Deckbulding, Eurogames, Kartenspiele, Schach, DungeonCrawler, Deduktionsspiele, Partyspiele... er mag einfach alles.
Gestern und heute waren es drei Partien Sternenschiff Catan, die 2-Spieler Version von Siedler von Catan im Weltraum.
Und erst heute fällt es mit wie Pöppel vor die Augen!
Der Knips gewinnt nahezu immer und das total gelassen. Er ledert uns regelrecht ab und hat oft doppelt so viele Punkte wie ich.
Am meisten mag er Spiele mit Interaktion, bei Siedler kauft er mit mit einer Spezialkarte ständig meine eigenen Ressorcen weg. Das hat er verstanden, dem anderen etwas nehmen und selbst besitzen zählt doppelt.

Spielwelt gebt acht!