Xtina, Tommes, dasHü und ich waren nun zwei Tage auf einer Insel. Ich lade ein zur Nachbesprechung und zur Diskussion, denn meine Wahrnehmung zum Spiel wird wahrscheinlich mal wieder eine eigene sein. Die Insel lag verborgen in einem großen Karton, voll über tausend Karten, fein sortiert. Mein erster Blickfang war das Gebilde der Vorrichtung des Ablagestapels, und um den dreht sich auch eine der Hauptmechaniken des Spieles. Der Stapel darf nicht leer gehen, aber egal was man macht, man muss Karten davon nehmen und diesen möglichst wieder auffüllen. "Wie funktioniert das Spiel? Das Spiel ist ein Abenteuer. Die Gruppen oder der einzelne Spieler erforscht nach und nach seine Umgebung und darauf befindliche Objekte." Wir spielten den ersten Tag, und ein untrügliches Zeichen dafür wenn ein Spiel zu viel Downtime hat ist, dass ich an meinem Smartphone rumspiele. Das ist in sofern gut, dass ich die anderen nicht mit meiner Langeweile nerve. Oder manche halt gerade damit dann doch. "Es gibt offensichtliche Orte, die entdeckt werden können, aber auch unscheinbare Objekte wie Büsche können - wenn man herausgefunden hat wie - benutzt werden." Das Spiel sieht für die große Schachtel dann erst einmal ernüchternd aus, legt man zu Beginn doch gerade mal ein paar Bierdeckelgroße Karten auf den Tisch, welche vom Artwork her nicht zu einer großen Reise einladen. "Das Spiel bildet mit seinen 1250 Karten ein rund 20-30 Stunden dauerndes Abenteuer, welches eine epische Geschichte erzählen soll. Ausgepackt sieht man erst mal ne Menge Karteireiter, welche einem urigen Telefonregister ähneln, und vier mickrige graue und kaum zu unterscheidende Miniatürchen. Die waren wohl ein Strechtgoal aus dem Kickstarter, denn da sind noch ebenso kleine Pappaufsteller mit Plastikfüßen dabei. Nicht schöner, aber farblich besser erkennbar.
Viel bekommt man da nicht für die 90 Euro, da ist man von anderen Kickstartern opulenteres gewohnt. Aber die über tausend Karten sind doppelseitig bedruckt und alle Unterschiedlich. Sowas ist nur teuer herzustellen.

 "Im Prinzip erinnern die Strukturen sehr an ein Video Spiel. Es gibt unterschiedliche Charaktere, von denen sich jeder Spieler einen aussucht. Jeder Charakter hat einzigartige Fertigkeiten. Jeder kann Objekte und Wissen sammeln. Es muss gegessen werden, das Essen muss zum Teil noch zubereitet werden. Es müssen wichtige Entscheidungen getroffen werden."

Mein größtes Manko, das Spiel kann man von 1-4 Spielern spielen und so war mein persönliches Spielgefühl dann auch. DasHü hatte das Spiel schon mal gespielt, und wir anderen versuchten noch die Regeln und noch eher die zahlreichen winzigen Symbole zu erkennen und zu verstehen. Die Spielerübersicht ist da nicht gerade hilfreich, da sie völlig überladen ist mit Symbolen und dann nicht mal alphabetisch sortiert. Man findet kaum etwas, niemand hat das Teil mal benutzt.

 Vor allem aber fühlt sich das Spiel an wie ein 1-Spielerspiel, ich musste keine einzige Entscheidung treffen, konnte mich zurücklehnen und 1-2 Spieler am Tisch das Spiel spielen lassen. Dazu deckten sie weitere Bierdeckel auf, zählten die Symbölchen auf Ihren Karten, verglichen diese, nahmen Karten vom Stapel, und wenn dort glücklicherweise genug andere Symbölchen waren, bekam man die eine oder andere Karte dazu, und durfte jene oder welche Karte zu unserer Spielfläche anbauen.


Achja... das Spiel ist kooperativ. Aber nur in einem Punkt, man stirbt als Gruppe, sobald der Kartenstapel leer ist. und man verflucht wird. Man könnte auch jeder einzeln in vier verschiedene Richtungen rennen, aber die Mechanik hält einen vor der übereifrigen Entdeckung der Insel ab. Kostet dann halt alles mehr, man bleibt also zusammen. Es gibt nicht mal eine Spielreihenfolge, nicht mal einen Uhrzeigersinn.

Es genügt wenn einer spielt und die anderen laufen notwendigerweise hinterher. Vier Stunden waren gespielt, der Tisch war gut gefüllt mit Karten, wir speicherten ab, verabredeten uns für den nächsten Tag schon wieder im SpielCafe, um dann am dritten Tag wieder bei Tommes zusammen zu sitzen und weiter zu spielen.

 Das "speichern" ist ungewohnt.

Man räumt nämlich alles was man entdeckte ab, und baut es nicht wieder auf. Wie schon die vorherige Expedition zum 7ten Kontinent, sind auch wir nach einer Nacht ziemlich vergesslich. Und überhaupt... 7ter Kontinent? Soll das die Antarktis sein? Ich wurde kurz belehrt, das es nur 6 Kontinente gäbe, und Nord und Südamerika ja nur ein Kontinent seien. Das Inselchen könnte also sehr wohl der 7te Kontinent sein. Ok, es gab da immer schon unterschiedliche Zählweisen, aber die war mir neu.

Das Spiel spielt zu einer Zeit um 1903, und die Insel läge in der Nähe der Antarktis, habe ich nun nachgelesen. Was mir auch schon beim begehen der Insel auffiel... alle paar Meter gibts es unterschiedliche Wetterzonen. Man stolpert und schon ist man aus einem subtropischen Moorgebiet plötzlich mitten im Schnee, auf deren Mitte aber ein Termintenhügel steht.

Logikkompensator auf 120%!

Als Vorbereitung zum zweiten Anlauf, erinnert mich dasHü an meinen eigenen Artikel, das Smartphones am Tisch doof seien. Ich erwähnte kurz das 1-Spielerspiel und das ich mir halt was zu lesen mitnähme. Tina fragte, ob mir das Spiel überhaupt gefallen würde. Ich antwortete, dass ich dies noch nicht wüsste, es aber unbedingt mit dieser Spielgruppe weiterspielen möchte.  Ich hab solch ein Spiel noch nie gespielt und bin neugierig. Nicht nur auf dieses Spiel, sondern generell.

Außerdem mag ich jeden einzelnen meiner Mitspieler sehr.

Gestartet war der vorherige Abend nämlich eigentlich als Wohnungseinweihung von Tommes neuer Bude zu der er zuallererst mal Heiko einludt, und dann uns andere neun als Notnagel. Er nannte das ultimative Treffen "Die besten der Besten"!

Es kam dann wie so oft, es gab nicht nur schon wieder keine von Heiko selbstgebackenen Kekse, es gab auch keinen Heiko, und am Ende saßen wir dann nur zu viert von den neun Besten da. Wohl die vier Allerammeistensonstdiebesten!

Tag 2
Xtina holte mich zuhause ab, begrüsste mich mit, "Ich freue mich Dich schon wieder zu sehen". War ja auch der dritte Tag in der Woche und Übermorgen spielen wir schon wieder zusammen bei mir. "Mag Dich auch immer gerne ansehen!", versuchte ich mich in einer verbalen Variation. Manchmal höre ich auch selbst erst was ich sage, nachdem ich es gesagt habe. Xtina musste sich derweil aufs für sie ungewohnte Autofahren konzentrieren. Dabei half es auch nicht, das sie Ihren Navi noch auf Fahrradroute stehe hatte. Von dem Spiegel eines anderen Wagens den sie rammte, erzähle ich hier mal nichts. Geht ja niemanden etwas an.

Und überhaupt schweife ich wie immer ab, gewollt, nichts ist langweiliger als die 124te Rezension eines Spieles, mit dem stets wohlwollenden Druck des kostenfreien Rezensionsexemplar eines Verlages im Nacken. Da lobe ich mir, das Andree "Friese" Böhle, obwohl uns allen noch fast unbekannt, uns alle seine Spielperlen ausleiht, und nicht mal anstallten macht diese wiederhaben zu wollen. Lockerer Kerl, der Andree und Danke fürs überlassen vom 7th Kontinent zum antesten.
Ich freue mich auf heute Abend auf die Wiederholung der Eclipserunde, und nein, ich werde Dich nicht nochmals trotz Pakt vom Tisch fegen, nur weil ich eh nicht mehr gewinnen konnte.
Vielleicht. :-)

Wir bauten wieder auf, es sah wieder so aus wie beim Spielstart. Ich war wirklich bemüht mich ins Spiel einzubringen. DasHü wollte diesmal mich alles vorlesen lassen. Ich hab aber ne Macke, und mag nichts in englisch vorlesen, ich übersetze immer gleich alles, und kürze alles an Flavortext weg, was der Stimmung in einem Stimmungsspiel nicht gerade dienlich ist.

 Überhaupt frage ich mich immer wieder auch selbst, ob manche Spiele so richtig meine Sache sind. Ich bin wohl eher rational, versuche die Prozesse hinter einem Spiel zu verstehen, hinter das Artwork und die Story zu blicken, um die Essenz zu verstehen, damit ich kontrollieren kann, Optionen die das Spiel mir bietet, anhand von logischen Entscheidungen auswählen kann. Das Gefühl hab ich bei 7th Continent kaum. Auch passiert irgendwie immer das selbe. Karte aufdecken, mit einer zum Spiel mitgelieferten Lupe schauen ob man etwas erkennen kann, und in eine Richtung laufen, in der ne neue Unbekannte Karte kommt.

Die Flavortexte erzählen auch keine zusammenhängende Geschichte, man erfährt nichts über die Insel, oder die vorherige Expedition. "Da ist ein Loch im surrealen Hügel, magst Du deine Hand reinstecken?" Würde ich in real nie machen! Aber das ist ein Spiel wo man Krempel suchen, sammeln, und eintauschen muss, also klaro stecke ich alles von mir immer und überall rein. Ok, in bestimmten Situationen dann doch. "Du wurdest von etwas schleimiges und glitschigem gebissen, du hast nun eine Verletzung!"... Aha. Beim ersten mal reingreifen war zumindest noch ne fette Made drin. Mit der ich aber nichts sinnvolles machen konnte.

Wie mit so vielen Kram, den man sammeln kann und nie genug Platz hat. Der Sinn des Spieles scheint zu sein, Dinge immer entweder sofort benutzen zu können, oder wieder wegzuwerfen damit man Platz hat für neuen unnützen Kram. Das ist wie eine Pappe gewordene Version von Diabolo 1 auf dem C64. Man rennt rum, findet Dinge, und rennt weiter um. 20 Jahre später nannte man es World of WarCraft, das sah zumindest hübscher aus und man konnte andere Leute treffen die auch in der selben Welt rumliefen und sich untereinander kloppen.

Ich freue mich, das ich mit mir lieben Menschen an einem Tisch sitze und warte darauf, dass wir endlich das Ende vom Spiel finden. Haben wir bisher auch am zweiten Spieltag nicht. Man hat auch zu keinem Zeitpunkt ein Gefühl, wie nah oder weit weg man vom Ziel ist.

 "2015 und 2017 sammelte „The 7th Continent“ zusammen von 55.000 (!) Unterstützern weltweit rund 8,5 Millionen Dollar ein", steht auf der Kickstarter Seite.

Als ich noch nicht wusste, das das Spiel ein Kickstarterspiel ist, dachte ich noch... ob das eines sein könnte, denn es fehlt irgendwie die letzte Bearbeitung eines erfahrenen Redakteurs bei einem größeren Verlag, damit so manche lahme Stunde irgendwie mit Aktionen gefüllt werden könne.

Dies ist kein Verriss, ich werde es weiterspielen, wenn meine Mitspieler weiter mit mir spielen wollen. Ich möchte unbedingt wissen wie es weiter geht, ich möchte das Ende sehen. Wir haben auch erst eine von fünf Missionen gespielt, und laut Kartenbox erst knapp die Hälfte der Insel gesehen. Kaufen würde ich es mir wohl nicht.

Das bisherige Feedback in der Brettspielen.Köln Gruppe lautet zusammengefasst, lieber nicht zu viert spielen, eher nur zu zweit, geht auch gut solo. Ich bin nicht so der Solo Spieler, wenn dann lieber zu zweit ein paar kurze Casualspiele, oder gesellige Spielrunden zu viert  bis fünft, gerne auch episches Nächte durchzocken zu sechst bis zu neunt.


Facebook Diskussion zum Spiel https://www.facebook.com/groups/brettspielenkoeln/permalink/1580074568781800/

Spielankündigung
https://www.brettspiel-news.de/index.php/nachrichten/40-the-7th-continent-was-ist-das-fuer-ein-spiel

Kurze Spielbeschreibung
https://www.brettspiel-news.de/index.php/brettspieltest/1658-test-the-7th-continent-das-abenteuer-kann-beginnen

Risiko 1975, die vergessene 2vs2 Variante oder Evolution? 

Weihnachten 1975
Meine Mutter hatte meinem Vater eine Schachtel Risiko, damals die deutsche Erstausgabe, unter den Baum gelegt. Ich war 7 Jahre alt und durfte es mit Mom und Dad spielen. Risiko ist so ziemlich das erste echte Brettspiel, nach Mensch-ärgere-Dich-Nicht, Schach und Dame was ich damals kannte.

Ich erinnere mich nur noch vage an zahlreiche Partien, Mom war kurz nach dem Baumfest wieder risikolos aus dem Spiel ausgestiegen, dafür spielten Papp un isch nun jeder immer zwei Farben auf einmal, aber abwechselnd.

Das ich mit diesem Hack, meine Mom zu ersetzten, die uns damals unbekannte 2vs2 Variante spielte, habe ich erst 42 Jahre später herausgefunden. Diese Variante gabs wohl schon seit 1940, war aber in den zahlreichen Versionen die ich von Risiko kenne, nie dabei. Neuerdings ist sie wieder dabei.

Was ich auch erst 43 Jahre später realisiere ist, dass mein junger alter Herr, (Mom und Papp waren beide nicht mal volljährig als ich geboren wurde) in mir einen Brettspieler ran zog. Aber so richtig erfolgreich war er damit zuerst nicht. Es vergingen vier Jahrzehnte, bis ich mir durch einen meiner Kunden angeregt, den eisernen Thon und dann StarCraft das Brettspiel kaufte. Und dies nur, weil ich schon ausdauernd und nahezu täglich 18 Jahre lang StarCraft das Computerspiel gespielt hatte.

Mein Vater war ein Spieler!
Und zwar ein krankhafter Spieler, der täglich seine Kohle in Geldspielautomaten stopfte. Wohlwissend, das er weniger als 60% davon höchsten wieder sehen würde. So ist es gesetzlich programmiert, leider war er auch biounlogisch ebenso programmiert.

Er spielte alles!
Billard, Skat, Poker und Backgammon am liebsten.
Und immer um riesige Summen!

Ich war mal bis Morgens mit ihm in einer Kneipe, da spielten die Markthändler untereinander beim Kaffee eine Partie, der Einsatz war 1.000 DM min pro Punkt und man kann beim Backgammon dreifach gewinnen, und dazu noch mit einem Würfel um den Multiplikator um 64 erhöhen. Das wären dann das 256 fache von 1.000.

So hoch ging es selbstverständlich nie, aber an dem Morgen ging es in der dritten und letzten Partie um nichts anderes als unseren Transporter, den Marktanhänger, inkl. ein paar tausend Euro an Waren in beiden.

Die beiden Zocker haben schneller Ihre Kippen aufgeraucht wie ein Gartenhäcklser. Nach jedem zweiten Spielzug zündete sich jeder in dem Raum eine neue Fluppe an. Ein zweiter Grundstein den er bei mir legte, ich bin heute entmilitarisierter militanter Nichtraucher.

Mein Dad gewann die Partie, und wir beide mussten somit an dem Nachmittag irgendwie zwei Kleintransporter heim bekommen. Meinen Führerschein hatte ich erst mit 24 gemacht, seit dem Tag hatte ich dann einen eigenen Marktstand, er mit Textilien und ich wie Fortuna es wollte, einen mit Eisenwaren aller Art.

Mein jungeralter Herr hatte immer mit Vollgas gelebt, und als er mit nur 55 einfach tot umfiel, wusste ich auch warum.

Er hatte es nicht mehr mit bekommen, war mein Spiel doch im Beruf meiner ersten Million hinterher zu jagen, um sie sofort wieder zu verprassen. Ich weiß noch wie er mich mal begleitete, als ich neue Hemden und Anzüge brauchte, und in 15 Minuten mehr Geld ausgab als er im Monat verdiente. Er erzählt überall, ich sei verrückt. Von wem ich das wohl habe.

Er hat leider nicht mehr mitbekommen, dass ich hier nun 1.400 Brettspiele stehen habe, dass ich knapp hundert Partien Risiko in nur 2 Jahren spielte, immer noch mit seiner Version von 1975. Auch das mit dem BrettspielCafe in Köln hätte ihm gefallen, er wäre wohl ein weiterer Stammgast den man bei der Inventur mitzählen müsste.

Mein Sohn hasst im übrigen Brettspiele!
"Pappa, warum haben wir viel mehr Spiele als der Spieleladen?!"

Seit Jahren hab ich es immer und immer wieder versucht und irgendwann aufgegeben.

Aber letzte Woche waren wir in Urlaub, hatten ein kleines MobileHome gemietet und hatten einen Regentag. In der Büchse gab es weder TV, noch Radio und wir hatten keinen Empfang fürs Internet. Also setzte sich Mika mit uns an den Tisch, ließ sich die Regeln von Quirkle erklären.

Und dann geschah es!

"Mika, wenn du deinen Stein nicht hierhin, sondern dort hinlegst, bekommst Du 5 statt nur 3 Punkte!"
Er antwortete: "Ja, aber, so wie ich ihn hingelegt habe, bekommst du keine 12 mehr!"

BÄMM!
Seitdem zockt er! Und zwar alles gern was irgendwie Interaktion hat! ;-)
Von wem er das wohl hat!?


Die 2vs2 Variante
Die Diskussion auf welche zahlreichen unterschiedlichen Weisen man Risiko spielen kann, konnte ich die ersten 15 Minuten nicht mal unterbrechen. Und dann wollte ich es auch noch so spielen wie es noch in keiner der am Tisch bekannten Varianten gespielt wurde.... IM 2er TEAM!
Aber wir fingen an, und meine Teampartnerin war auch gleich mal so teamfähig wie eine getretene Eselin. Ich war in Norddeutschland zu Besuch, da mag man Veränderungen eher sachte und bedacht.

Die einzige Regeländerung funktionierte nicht und ein gemeinsamer Sieg war nicht mal eine wahrnehmbare Option, welche auch nicht besprochen werden konnte. 
Nach ca. 50 gespielten 2vs2 war das ungewohnt. Mein Bündnispartner machte immer exakt das Gegenteil von dem was ich sagte und spielte unseren beiden Gegner damit in die Hände.

Alle Regeln bleiben in der 2vs2 Variante gleich, man spielt nur ohne Aufträge und in 2er Teams über kreuz sitzend zusammen, was das sonst völlig unausgeglichene Glücksspiel zu einem perfiden Taktikspielt und in der richtigen Runde zu einem absolut witzigen Kommunikationsspiel verändert.

Hach hatte das in der Woche davor wieder Spaß gemacht und für stundenlange Lacher gesorgt. Vor allem mal wieder durch meinen ewigen festen Bündnispartner Tina. Schon wieder zog sie, entgegen jeden meiner Einwände, ihrem Blutrausch bis zum letzten Pöppel durch und gewann völlig aussichtslos, rettete sich ganz knapp mit nur noch einem Pöppel ins Ziel. Ich war diesmal nur Nutznießer des gemeinsamen Teamsieges, denn die Würfel waren  nicht auf meiner Seite. Meine Funktion im Team beschränkte sich nur darauf, Tinas Rage mit eiskalter Vernunft nicht bremsen zu können. Ich hatte mir vor Spannnung fast die Fingernägel bis zu meinen Schultern abgefressen!

Aber hier unterm Reetdach lief es seit Generationen anders, hier gabs nie ein Team Mir blieb also nichts anderes, ich rieb mich auf, damit die Gegner nicht Südamerika und gleichzeitig auch noch ganz Afrika behielten. Ich kämpfte bis auf den entsprechenden einen wichtigen Pöppel alles nieder, aber mein Partner spazierte trotz Absprache dann lieber in Asien herum, weil es da "besser" sei. Alle Teambildungsmaßnahmen waren elendig verreckt.
Unsere Gegner bekamen so ihre zusätzlichen 8 Pöppel konnten auch noch eintauschen und ich wurde im Anschluss, mit allgemeiner Zustimmung der drei fast schon harmoniesüchtigen Mitspieler, fast vom Brett ausgelöscht..
Die Runde danach war ähnlich, ich kämpfte abermals 1vs3 und musste dringend meine Taktik ändern. Meine völlig verstreuten Reste machten immer noch nur ein einziges Land, um die einzige winzige Chance auf ein spätes eintauschen evtl. noch zu erleben.
Und so kam es dann auch. Zuerst mit meinen 5 Karten auf der Hand eingetauscht, allein gegen ein Verteidigungsbollwerk ein Land in Südamerika, und in Afrika erobert, so das der Gegner keine Zusatzeinheiten mehr bekam. Ich hatte den Mut von Rambo, den sicheren Tod vor Augen, aber das Würfelglück von 5 Jahren Mojo an einem Abend.
Dann kam zu meinem Glück auch noch deren Pech hinzu, und ich zog zu meinen beiden Restkarten einen Joker. Mein Spielpartner diskutierte immer noch Asien und ich konnte abermals tauschen, habe Südamerika und Afrika komplett erobert, und einen der beiden Spieler völlig vernichtet, bekam so seine drei Eintauschkarten und bot den "drei" Gegnern an aufzugeben, was sie auch annahmen und gratulierte meinem asiaaffinen Mitspieler zu SEINEM Sieg! 

Risiko Evolution - keine Variante sondern Neuland
Der Urvater der Legacy-Zerstöre-Spielmaterial-Spiele.

Risiko ist kein gutes Spiel, da es völlig unballanced und dazu extrem glücklastig ist. Kurz, wer Südamerika zu Beginn bekommt, gewinnt. Da kann auch Australien nichts dran ändern, und die anderen Mitspieler sind nur dekorative Zeitfresser.
Anders bei der 2vs2 Variante, in der über Kreuz zwei Teams zusammenspielen, verändert diese einzige Regeländerung das Spiel komplett. Trotz Südamerika und Australien.
Auch Risiko Evolution, ist immer noch Risiko, der Kampf durch Würfel bleibt gleich, das Ungleichgewicht der Kontinente ist zumindest zuerst unverändert, und doch hat der Designer, alles verbessert was es zu verbessern geht. Ich kann hier leider nicht ins Detail gehen, das würde euren Spaß beim auspacken und entdecken verringern.
Das Spiel hat einen Koffer, welcher einem Advendskalender ähnelt, immer wenn ein bestimmtest Ziel erreicht wurde, darf man ein Päckchen oder eine verklebtes Fach öffnen, das Spielmaterial darin kommt zum Spiel hinzu, ersetzt vorhandenes, man überklebt etwas, und muss sogar Spielmaterial zerrreissen.
Aber vor allem... So macht Risiko Spaß!

Aufkleber mit Bunkern, Atombomben, Munitionsmangel aufs Brett , seiner Fraktion unterschiedliche Eigenschaften oder ganz neue Regeln ins Anleitungsheft kleben. So hätte Risiko schon immer sein müssen.
Vorab, "das Hü" kann man nirgends mit hinnehmen!
In völlig neuer Runde, hat er mir kurz vor meinem Sieg, selbigen noch weggeschnappt, um danach im zweiten Spiel den Gastgeber, Sebastian sofort in seinem ersten Spielzug komplett vom Brett und aus dem Spiel zu werfen. Sebastian konnte duschen gehen. Sagt man so, machte er aber dann tatsächlich und räumte danach seine Bude auf während wir weiterspielten. 
Calf hatte Risiko vorher noch nicht so oft gespielt, und musste sich einem mehrstündigem Alphagaming-Ratschlag-Dauerbombardment aussetzen, hatte dadurch in der ersten Runde schon Sebastian in den USA paralysiert und in der zweiten Runde auch mal knapp die Chance auf einen Sieg.
Chris war in beiden Runden damit beschäftigt, Afrika "great again" zu machen, und bepflasterte den Kontinent mit Bodenschätzen.

In der zweiten Runde vergass ich meine Startarmeen zu nehmen und würfelte dann auch noch so mies wie Biggi den ganzen Abend über. Aber ich sah meine Chance auf einen Blitzsieg, aber wieder war "das Hü" noch vor mir dran.  Von dahinten aus der australischen Ecke wird er nicht bis nach Südamerika... doch, er setzte alles auf eine Karte und holte sich knapp den zweiten Sieg.
Mein London heißt bei Biggi nun für immer "Brexit" und die USA sind nun die "U.S. Lies". Das geht nun bei künftigen regelmäßigen Treffen noch weitere 13 Runden so, aber alle werden sich nun wohl auf "das Hü" stürzen! Sobald DasHü sich in Australien niederlässt, werden wir anderen vier Spieler uns vor den einzigen Ausgang setzen und die gesamte Welt für ihn blockieren. 

http://www.cliquenabend.de/spiele/870100-Risiko-Evolution.html
 Mir schwirrt eine Idee schon seit 2 Jahren durch den Kopf. Ich versuche mich hiermit in einem neuen Format, in dem ich Spiele anhand ihrer Vor-, und Nachteile gegeneinander spielen lasse.

Ich möchte dazu oberflächlich ähnliche Spiele direkt miteinander vergleichen und auf die Unterschiede eingehen. Dieses Format nenne ich Game vs. Game.

Eigentlich wollte ich dieses Versusding immer zu zweit mit jemand machen, in so einer Art Dialog, mit einem Counterpart zu mir, der eine gegenläufige Meinung haben soll, und diese argumentativ mit den Pro und Kontras verteidigt.

Solche Dialoge führen wir bei unseren Treffen ständig, diskutieren über Spiele, welches gefällt daran dem einen, was mag daran der andere nicht. Irgendwie so etwas im Detail mal niederschreiben.

Meine potenziellen Mitschreiber waren begeistert von der Idee, aber dazu müssen erst mal beide auch beide Spiele mehrfach gespielt haben. Im Endeffekt bedeutet dies um einiges mehr Aufwand, auf ein Konzept und Struktur müsste man sich auch noch einigen und dann noch gemeinsam die Zeit finden. So schieben wir das nun seit 2 Jahren vor uns her.

Also halte ich vorerst als ersten Anlauf die Tastatur allein in den Wind und schreibe erst mal aus der Sicht eines Fußballspieles, wie die Spiele gegeneinander spielen und welche Schachtel gewinnt.

Als ersten Vergleich hab ich mir die beiden Superhelden Würfelspiele Hero Dice und Dicemaster ausgesucht und reichlich bespielt.

Beide haben:
  • Superhelden
  • Würfel
  • Karten
  • es wird gekämpft
  • lassen sich irgendwie durch Sammeln erweitern

Klingt erst mal viel zu ähnlich, ich würde auf den ersten Blick wohl nur eines davon spielen wollen.

Das wars aber auch schon mit den Gemeinsamkeiten!

Die Unterschiede sind im Detail dann doch so groß, dass es doch zwei völlig unterschiedliche Spiele sind, die sich ganz unterschiedlich spielen.  Also doch beide kaufen? Sind denn beide gut?

Hero Dice spielt im DC Universum.
Dice Master ist von Marvel.

Perfekt um beide gegeneinander antreten zu lassen.

Vorweg, hätte ich diesen Vergleich vor den 20 Marvelfilmen geschrieben, hätte ich als DC Fan sofort zu DC gegriffen. DC Comics habe ich als Kind KOMPLETT gehabt, und zwar die deutschen Erstausgaben!

Ich beiße mich heute noch in das Fleisch ums Rektum, weil ich diese als Heranwachsender naiv für 10 Pfennig das Stück auf dem Flohmarkt verkaufte und in den 90ern schon überteuert teilweise für bis zu 80 Euro das Stück zurückkaufen musste.

Nach all den hervorragenden Kinofilmen sind mir Hulk, Iron Man, Spiderman, das Kleinkind Hulk und vor allem der witzige Thor ans Herz gewachsen. Thor könnte einer von uns sein. Haare lang, immer für ein Glas Bier zu haben, hat Spaß an dem was er tut, er ist unkompliziert und für seinen Hammer sind alle Schrauben Nägel.

Auch DC ist auf der Leinwand präsent, nicht ganz so fulminant wie Marvel, aber als Fan nimmt man was man bekommt.

Aus meinem 1:0 für die Comics von DC, ist somit ein 1:1 Ausgleich für die Marvel Filme geworden. Nicht umsonst sagt man, Marvel ist ein Filmunternehmen mit Comicarchiv.

Bei Hero Dice spielt man im Basisset mit Kryptons letztem Sohn Superman und seinem Buddy dem immer humorlosen Batman. Kennt ihr ja, da sitzt die Justice League zusammen im Stuhlkreis und Batman erzählt Flachwitze..... Nicht!

Wahrscheinlich ist er dauersauer, weil er als einziger nicht mal den Hauch einer Superkraft hat. Dafür ist er aber immun gegen Kryptonit, womit er seiner befreundeten lebendigen fliegenden Solarzelle in rotblau gut aushelfen kann. Und genau darum geht es in Hero Dice! Teamwork!

In der Dicemaster Schachtel sind gleich mehrere Helden, und zwar die aus den Filmen Marvel Avengers, also Iron Man, Captain America, Hawkeye, Black Widdow, der Hulk, Vision, und Thor. Man spielt mit den Helden, welche man in Avengers 2 im Film gegen Ultron gesehen hatte. Aber hier spielen die Helden gegeneinander. Also eher so wie in Captain America 2.

Es gibt einen weiteren Malus, der auch nicht zum Age of Ultron Thema passt.

Thor ist auf den Karten weiblich!!!1111einself!!! 



Das kam so nicht im Film vor, da die Spiele der Brettspie-Merch zu den Filmen sind, ist das ziemlich dämlich. Aber die Marvel Comics nehmen sich da auch nichts und zeigen dem von den Filmen angefixten möglichen Lesern, eine komplett andere Welt, als man sie nun seit 20 Kinoblockbustern sehen kann. Da sieht kaum noch ein Held so aus wie vorher.

Auf der Karte steht auch noch... "Was anderes als Du erwartet hast!". Witzig.... nein.

Ich mag Frauen, wirklich, aber meinen Lieblingswikinger zu einer Blondine mit dicken Ti**en zu machen... da schaut doch niemand mehr auf den Hammer. Außerdem passt der kindlich naive Rüpel nicht zu einer Frau. Es gibt weitere Unterschiede für Kinogänger bei Marvel. Der Avenger Vision ist in beiden Kinofilmen in denen er mitspielt ein gutherziger Avenger, sogar würdig Mjölnier zu heben. Im Dice Masters gehört er aber zu den Bösen. Im Basisspiel funktionieren deswegen auch die Bonikombos kaum. Da gibts welche wenn man im selben Heldenteam spielt, es sind aber kaum andere als Avengers dabei. Der unpassend böse Vision hat nur noch einen anderen Schurken an seiner Seite,  so mag man ihn gleich doppelt nicht böse spielen.

Dafür gibts nen klaren Elfer für DC, und es steht 2:1 für Hero Dice.

Von DCs Hero Dice gibts noch Green Lantern und den blitzschnellen Flash. Also erst mal eine reine Männerveranstaltung. Von Wonder Woman gibts nur etwas vage angekündigtes, momentan gibts aber nicht mehr als einen Fan Mod für die Mädls.

Das ist insofern seltsam, als dass das DC Universum nahezu schon seit den 50ern emanzipiert ist und es zu fast jeden Superkerl auch ein weibliches Pendant existiert. Superman/Supergirl, Batman/Batgirl, Hawkman/Hawkgirl, Flash, FlasherIn... Öhh... ok, halt nur fast.

Ich bin ein sexistischer Feminist, kein Weib bei DC mit am Start, also stehts 2:2.

Ich bin hier etwas mehr als fair, Wonder Woman könnte noch kommen, aber Dice Master kann jeden Punkt gebrauchen.

Der größte Unterschied der Spiele: Hero Dice spielt man von 1 bis 4+ Spielern, also entweder solo mit sich selbst oder kooperativ mit weiteren Spielern zusammen gegen die Schurken.

Dicemaster hingegen ist ein reines 2-Spielerspiel wo man direkt gegeneinander kämpft. Es gibt noch eine eher mauen 4-Spielervariante in der man sich eigentlich nur abwechselt.

Beide Spiele haben völlig andere Verkaufskonzepte.

Bei Hero Dice kauft man sich für knapp nen 10ner eine ganze Schachtel und hat dann einen Superhelden samt seiner Handvoll Würfel und den passenden Erzschurken, welche ihm ans Leder wollen. Damit kann man dann nur Solo gegen den Kartenstapel der Schurken spielen.

Möchten mehr Mitspieler mitspielen, brauchen die ebenso eine Schachtel und man spielt im Team gegen die Schurken. Hat man alle vier bisher lieferbaren Schachteln, kann man prima zu viert spielen. Kommen weitere Helden als Schachteln dazu spielen mehr mit. Kauf man alle vier Schachteln ist die Sammelei zu ende, man hat alles komplett.

Kal-El und Bruce kämpfen gegen eine ganze Reihe ihrer schlimmsten Superschurken. Da Supermans Erzfeinde die ganze Zeit mit Kryptonit hantieren, welches den mächtigsten Helden im DC Universum adhoc entkräftet wie einen nassen Waschlappen, muss der Teampartner im die Gegner mit Kryptonit vom Hals halten. Anders herum ist der Jocker für Supie kein großes Problem.

Es geht darum, dass die Helden sich im Team mit Ihren Fähigkeiten ergänzen um ihre jeweiligen Achilesfersen zu schützen.

Theoretisch konnte man auch mit zweimal der selben Schachteln spielen, also zwei Supermänner im Team kämpfen lassen, aber dann fehlt die Teamkombo. Dann beide fallen bei Kryptonit vom Himmel.

Dice Master hingegen hat das klassische Drogendealer Verkaufskonzept. wie man es von Magic oder den Fußballbildchen kennt.. Billig anteasern, mit ner kleinen Schachtel mit 8 Helden und den Karten von 1 bis 38, die fehlenden Karten bis 142 soll man sich einzeln zu je zwei Kärtchen und zwei Würfelchen auf gut Glück für Einsfuffzisch zusammen kaufen.

Selbstverständlich sieht man nicht was man kauft und kauft so nutzlose Nieten doppelt, oder gar 10fach, bekommt sein Set evtl. nie komplett. Allein was das kostet! Ich finde eh kaum Quellen die die diese Booster verkaufen. Es fühlt sich an, als hätte man nur 20% eines Spieles gekauft und es fehlt was. Für sowas bin ich kaum zu haben, das ist wie Briefmarken sammeln.

Verkaufskonzept 3:2 für DC für den günstigen Preis. Für das Lottospiel, dass man bei Marvel die Unvollendete kauft und der mehrfach gekaufte Kram völlig nutzlos ist, noch einen dazu. 4:2!

Dice Master hat unendlich viele einzelne Karten und Würfel, und noch zahlreiche andere Würfelsets mit anderen Helden, die man alle zusammen werfen und spielen könnte. Es gibt sogar ein einsames Batman Set, der kämpft dann alleine gegen alle Marvelhelden.

Das ist so als würden Tennisspieler mit aufs Fußballfeld!

Kommen wir zur Qualität.

Hero Dice hat große schwere Holzwürfel, wirf man die jemanden an den Kopf kann man jemanden ohne Superkräfte durchaus damit verletzen. Die Würfelchen von Dice Masters sind winzig und aus Plastik, und dann noch so mies verarbeitet, das die auf die Ecken gestanzten eh zu kleinen Zahlen, so nah am Rand sind, das sie teilweise schon halb nicht mehr sichtbar sind.

5:2! Da bahnt sich ne Klatsche an!

Dicemasters hat noch zwei Würfeltütchen aus Papier dabei, unbedruckt, eine blaue und eine rote, langweilig Unifarben. Die hätte man doch zumindest mit Motiven bedrucken können. Aber die sehen eh aus wie zu kleine Kotztüten und halten kaum mal ne Handvoll Partien aus.

Dann ist die zum spielen nötige Playermap nicht dabei, die ist als Kopiervorlage im Minihandbuch. Davon braucht man fürs spielen zwei, also muss für den Notfall die französische Anleitung herhalten, was mein Mitspieler reichlich doof findet. Die eigentlichen Matten gäbe es zum runterladen, und irgendwo nach zu kaufen. Das passt auch alles gar nicht in die viel zu kleine Pappblister Packung

Bei Hero Dice hingegen sind die Schachteln fast schon Porno. Dicke hochglanz Pappe, sogar innenseitig bedruckt mit feinstem thematischem Artwork. Und klappt man die Schachteln seitlich zu wie eine kleine Schatztruhe, hält ein Magnetverschluß alles fest. Und das alles für 12 Euro statt wie bei der billigen aber teuren 20 Euro Version vom Dicemaster.

6:2!

Nun etwas das mal richtig stört!

Die Anleitungen von Hero Dice sind alle ähnlich aufgebaut, immer im Artwork des jeweiligen Helden. Es wird auf die Unterschiede der Mechanik und der Kräfte eingegangen. Einmal lesen und man hat es verstanden.

Bei Dicemaster hab ich insgesamt mehrere Wochen und einige Anläufe gebraucht um überhaupt zu verstehen was man machen muss. Es spielt sich auch gar nicht mal so leicht. Man braucht die Spielermap, da dort ein Ablaufprozess drauf ist, wie man wo welchen Würfel wann wo hin legen und danach wohin kommt.

Dazu kommt, warum zum Geier bildet man in der Erklärung zur Einführungspartie Karten und Würfel ab, die im Basisset gar nicht enthalten sind? Das hat mich dazu gebracht an der Vollständigkeit des Spieles zu zweifeln und ich habe erst mal alles sortieren müssen. Zum Glück ist die Übersichtskarte in Ameisenschriftgröße gedruckt.

Hero Dice ist eher wie Kniffel. Dicemaster ist eher ein Dicebuilding mit einem Ablaufdiagram, und spielt sich wie eine Excelliste mit nem Powerpoint Workflow

Die Spielzeiten für Hero Dice sind mit 15 Minuten angegeben, für eine Partie Dice Master benötigt man 60 Minuten.

Wenn man nun meinen könnte, dass das eine eher ein Casual Game ist, das andere aber wegen der Komplexität das viel bessere Spiel wird, der wird enttäuscht. Das Spiel wird durch die Komplexität nur unflüssig, es bleibt aber ein reines Würfelspiel.

Auch die Helden unterscheiden sich auf den Würfeln nur wenig. Iron Man hat im Angriff und Verteidigung mal ne 4 und ne 4, dafür hat Captain America dann mal ne 5 und ne 3. Steht nichts brauchbares auf den Heldenkarten, wars das schon und die Angriffe werden zu einer Zahlenwichse.

7:2!

Das ist nun deutlich, im Fußball hätte man nun schon Mitleid aber es kommt noch schlimmer.

Liest man die Anleitung von Dice Master, so steht da, das man zwei Arten hat das Spiel zu spielen. Einmal eine vereinfachte Einführungsrunde, aber auf Seite 24 steht dann, wie man das Spiel richtig spielt, und wie man sich ein Set zusammen baut.

Blättert man dann auf Seite 24, steht da nur ein Satz, das man sich weitere Karten dazu kaufen kann, ohne jede weitere Info, wie man das Spiel spielt!

8:2! Dafür hätte ich beinahe die rote Karte gegeben!

Seltsamerweise liegen die Dice Master Marvel Spiele bei BGG bei 7,4 aber die DC Hero Dice bei 6.7. Ich erlaube mir dazu eine eigene Meinung, finde beide Spiele nicht den Brüller und sehe Dicemaster bei einer 5/10 und Hero Dice bei einer 6/10.

Abseits dieser Zahlen noch: Wie beide Spiele bei meinem Sohn dem Marvel Fan und bei meinem Weibe, gar kein Superheldenfan aber Vielspielerin, ankamen.

Beide wollten nach der Spielerklärung das Marvel erst gar nicht mehr antesten. Als ich meinen Sohn dann doch überredete, brach er es vor Langeweile ab. Dazu muss man sagen, das ich die Altersangabe von ab 14 Jahren verstehe. Darunter kann man sich nie merken, wohin welcher Würfel wann wohin muss.

Hero Dice mit DC, wollte mein Weib als auch mein Sohn nach der ersten Partie direkt nochmal spielen.

Hero Dice mit DC hat 9:2 gegen Dice Masters mit Marvel gewonnen.

Feedback auf diesen Artikel:

""Nur weil zwei Spiele ein ähnliches Thema (Comics) und Würfel haben, ist das dennoch ein ziemlich unfairer Äpfel und Birnenvergleich."


Genau dies soll dieser Artikel ganz bewusst sein!
Ich möchte den Unterschied zwischen Apfel und Birne aufzeigen und auch meinen persönlichen Geschmack erklären.

btw, ich habe hier bereits eine Apfelsine liegen und ein paar mal angespielt, welche ich als nächstes mit dem Apfel vergleichen kann.

Weiteres Feedback, zB das bei einem TradingCardGame ja das sammeln an sich im Vordergrund stehen kann hier, das man sich den Krempel bei Ebay zusammen suchen könne, oder dort als Komplettpaket ersteigern kann.

btw... den Punkt hatte ich mal angedacht als ich die Booster prüfte. Ich hatte nämlich bereits zwei Boosterpacks dabei. Dadurch hab ich also nun einen weiteren identischen Würfel für den Hulk, aber mit einer nutzlosen doppelten Karte. Hat man nun mehr als vier Würfelchen, kann aber nur mit vier zugleich davon spielen. Ziemlich nutzloses Plastik dann. Völlig Gaga, das man 500 Würfel kaufen kann, das geben die Variationen der Zahlen auf den Würfeln nicht mal sinnvoll her. Letztendlich unterscheiden die sich gerade mal in den nicht immer farblich passenden Farben der Karten und in einem nicht immer zuordenbaren Symbölchen.

Beim runterschreiben dieses Textes habe ich bemerkt, dass ich wohl eher kein Freund von sammeln und jagen von winzigen Spielmaterial bin, und meine Spiele lieber komplett mag. Ich mag damit spielen und hab auch nie Magic Karten oder Paninibildchen gesammelt.

Fairerweise muss ich dazu sagen, das sich beide Spiele auch ohne Erweiterungen spielen lassen. Die Zusatzkarten bringen auch nur etwas mehr Varianz ins Spiel, selbst die raren Karten bringen keine stärkeren Helden. Es ist so als hätte das Basisspiel 24 Karten und es gibt nochmal 90 Promokarten,
Ich könnte mich darauf runterhandeln lassen, dass es ein 8:2 auch getan hätte. :-)
https://www.facebook.com/groups/brettspielenkoeln/permalink/1576689812453609

Einen noch zum weiblichen Pendant zum Flash.... die gibts anscheinend doch und nennt sich Jessi Quick.
https://en.wikipedia.org/wiki/Jesse_Chambers

Schande auf mein Haupt, meine Erstausgaben sind nun nahe zu 5 jahrzehnte als und ich bin beim golden Age nicht mehr ganz im Thema. Selbst mein DC Almanach führt die flinke Maus nicht auf.

Anbei noch zahlreiche Links mit Bewertungen und unten die Downloadquellen für den in der Schachtel fehlenden Kram.

PS: Ich hatte Asmodee und beim Heidelbär gefragt wegen der Wonder Woman und Aquaman Erweiterungen und es sieht eher mau aus.


"Hallo Michael,

die Heidelberger-eigenen Spiele werden jetzt vom Studio Heidelbär Games betreut. Welche Spiele ein Studio veröffentlicht, ist Sache des Studios. Das gilt auch für Hero Dice. Allerdings ist die Lizenz mittlerweile ausgelaufen und die bereits erschienenen Titel sind daher auch nicht mehr Teil unseres Sortiments. Das macht ein Erscheinen weiterer Titel für Justice League zumindest schwierig, mit Sicherheit sagen kann ich es aber nicht - oder ob das Studio mit dem Spielprinzip Hero Dice ggf. anderes plant.
Vorgestellt ist und in dieser Hinsicht bislang aber nichts, daher ist zumindest nichts in konkreter Planung.


Hallo Michael,
Die DC Lizenz ist leider ausgelaufen, so dass wir aktuell keine weiteren Hero Dice Erweiterungen machen können (obwohl Aquaman und Wonder Woman bereits vorbereitet waren). Derzeit ist auch nicht geplant, die Lizenz neu zu erwerben. Ich fürchte also, die Antwort ist nein. Aber man weiß ja nie, vielleicht ergibt sich doch noch mal die Möglichkeit. Aber wenn das so ist, dann nicht in naher Zukunft.
Viele Grüße, das HeidelBÄR-Team
Danke für die schnelle Antwort!

Gibts aus der Vorbereitungsphase den evtl. Grafiken, die man zur Verfügung stellen könnte bei BGG zB?

Ich mein ihr hattet so etwas schon einmal gemacht.
Hallo Michael, die Grafiken der Karten waren "work in progress" und Warner Bros. ist was so etwas angeht nicht besonders locker (was wir auch verstehen). Keine Chance da irgendetwas herauszugeben. Hatten wir mit dem Autor auch schon mal besprochen .... Grüße

http://www.brettspiele-report.de/justice-league-hero-dice/
https://www.youtube.com/watch?v=DMnkyNZ29sk
https://www.youtube.com/watch?v=tY2Ox0cXQBs&t=183s

http://de.asmodee.com/ressources/bonus/marvel-dice-masters-aou-regeln-de.pdf
http://de.asmodee.com/ressources/bonus/marvel-dice-masters-aou-playmat.pdf
http://de.asmodee.com/ressources/bonus/marvel-dice-masters-doubles-variante.pdf
http://de.asmodee.com/ressources/bonus/marvel-dice-masters-rainbow-draft-variante.pdf
Wir haben Donnerstag die ersten 5 Runden RoQ gespielt (in ca. 6 Stunden inklusive Pizzapause) und ich dachte mir ich berichte ein wenig darüber ohne zu spoilern:

Fazit vor weg, mir gefällt das Spiel und ich finde es alles in allem wesentlich besser als Charterstone.

RoQ ist ein Würfel-Einsetz-Spiel bei dem um eine zu bauende Burg eine Stadt entsteht. Jeder der bis zu vier Spieler erwirtschaftet durch Würfelaktionen Rohstoffe um Gebäude in seinem Viertel zu bauen die einen Vorteil bringen. Das bringt außerdem Punkte mit denen man letztendlich das Spiel gewinnt.

Die Würfel einsetzen geht sehr zügig, weils je nach Seite nur eine Aktion gibt die man damit machen kann und die eine Seite mit mehr Auswahl hat auch nicht zu viele unterschiedliche Aktionen, so hat Ruckzuck jeder seine 5 Würfel eingesetzt, der Startspieler wandert weiter und man nimmt seine Würfel zurück, würfelt neu und beginnt von vorn.

Auch die Entscheidung nur 4 Spieler zuzulassen begrüße ich. Das erleichtert die Terminfindung, reduziert die Downtime und macht das Spiel billiger weil man weniger Material braucht (oder pro Spieler mehr Material hat).

Damit sind wir dann aber auch beim größten Minuspunkt: das Material.

-Die Würfel sind anfangs nicht bedruckt oder beklebt, d.h. man muss erstmal 120 Würfelseiten bekleben.

-Allgemein dauern die Vorbereitungen vor dem ersten Spiel bestimmt mindestens ne halbe Stunde, also wer nett ist, macht das bevor die Mitspieler kommen (allein braucht man aber bestimmt ne Stunde).

-Manche Sachen sind aus Pappe, manche aus Papier und manche kleben.

-Für die Pappdinger gibts manchmal vorgestanzte Löcher und manchmal nicht.

-Zerschneiden muss man auch noch Kram, nicht zum zerstören, sondern um aus einem großen Blatt vier kleine zu machen die dann an die Spieler verteilt werden.

-Die Regeln wurden gelayoutet wie normal und dann ein großteil der Abschnitte auf Klebebögen verfrachtet. Da dadurch manche Abschnitte über die ganze Seite gehen aber nur 2cm hoch sind, andere dafür ne Viertelseite breit und 6cm hoch sind, passt das auf den Klebebögen natürlich nicht gut zueinander ohne massiv Platz zu verschwenden. Das wollte der Verlag wohl nicht (1-2 Klebebögen mehr sind ja gigantische Unkosten...), weswegen man sobald etwas neues ins Spiel kommt durch ein Dutzend Klebe- und Stanz-Bögen sucht bis man die 2-X neuen Elemente zusammen hat. Natürlich haben 7 der Klebebögen Seitenzahlen und 3 nicht und die Stanz-Bögen kommen in sechs unterschiedlichen Größen und nichts ist auf der Rückseite beschriftet, so dass man immer auf die spoilergefährliche Vorderseite (die knappe 20 Kleber enthält) schauen muss.

-Die Regelübersicht spoilert Sachen die später erst kommen (warum kann man die nicht auch bekleben?), ist ne dünne Papierseite, dafür riesengroß, so dass sie neben dem ganzen anderen Kram kaum Platz auf dem Tisch findet. Warum ist sowas nicht auf der Rückseite der Anleitung???

-Der Platzbedarf ist...groß. Man hat ein Hauptbrett in Scythe-Größe, zwei Nebenbretter mit jeweils ca. 1/4 der Größe, 4 kleinere Spielerboards, man braucht noch Platz für weitere Token, 7 oder 8 Stapel übergroße Karten (Loveletter-Größe), am Anfang 3 Stanzbögen die zusammen nochmal so groß sind wie ein Nebenbrett (das wird später mehr) und jeder Spieler braucht auch noch Platz zum Würfeln und um seine Resourcen irgendwo zu lagern.

-Es gibt keine Überraschungen in irgendwelchen verschlossenen Kisten/Packungen/Umschlägen. In der Schachtel sind nur Holzkram in zwei Klarsichtbeuteln, Stickerbögen und Stanzbögen. Dieses tolle Gefühl von "wir öffnen jetzt Schachtel/Packung X" von Risiko Evolution oder Charterstone fehlt komplett.

Ganz ehrlich, das hat Charterstone UM LÄNGEN besser gemacht mit dem einen großen Kartenstapel und man überklebt einfach alles und zusätzlich gibts noch 4 kleine Schachteln. Und selbst das wäre noch einfacher gegangen, wenn z.B. die Karten immer zusammensortiert gewesen wären (mit Ausnahme von Kram der bei mehreren Kisten vorkommen kann). Ich hoffe mal, aus diesen Fehlern wird gelernt und falls Season 2 oder ein Reprint kommt wird das nochmal stark überarbeitet.

Ich HASSE unnötigen Aufwand und das Material beschert eine Menge davon. Und TROTZDEM gefällt mir das Spiel bisher echt gut. Es hat ein paar Aufholmechanismen um die Kampagne spannend zu halten, die aber nicht zu krass sind und die Spiele dauern ca. 1h, was irgendwie angenehmer ist als die 1,5-2h die Charterstone brauchte. Eine Kampagne dauert 9-41 Spiele, man munkelt von ca. 25 die man üblicherweise braucht. Alles in allem find ichs bisher nen vollen Punkt besser als Charterstone, also vergeb ich bisher 8/10
Who the fuck is Michael?
Das mag sich der ein oder andere fragen, der neu zu der Gruppe stösst und auf den sympatischen Langlockenträger mit obligatorischem Slayer, Lemmy- oder Maidenshirt trifft. Einen Weg an ihm vorbei gibt es nicht - denn Michael ist der Türsteher, Gründer und auch Anpeitscher der lockeren Zusammenkunft Spielsüchtiger aus Köln und Umland, die er ursprünglich "Brettspiele(n) in Köln" und später (Hintergründe mal ausgelassen) "www.Brettspielen.Koeln" genannt hat.

Der bekennende Blumenfresser betont dann aber auch immer wieder: Mir geht es nicht um die Spiele sondern um das Spielen und die Spieler - getreu nach seinem Lebensmotto:

"If you like to gamble, I tell you I'm your man
You win some, lose some, all the same to me
The pleasure is to play, makes no difference what you say
I don't share your greed, the only card I need is the Ace of Spades."

Lernt man Micha kennen, hat man es mit einer vielschichtigen Person zu tun - und wenn man mit ihm spielt bekommt man eigentlich immer spannende Geschichten und Anekdoten aus einem halben Lebensjahrhundert erzählt - sei es die Geschichte um die Kölner food-sharer, die Axt im Auto oder die zahlreichen Job-Geschichten (Der Typ mit dem Arm in der .... ; o.k. lassen wir das ;). Ebenfalls eine wichtige Erfahrung im Spiel mit ihm: Wenn Michael Spiele und Regeln erklärt kann man sich drauf verlassen, dass 90% aus der Erinnerung stammen und dort teilweise mit anderen Spielen zusammengewürfelt wird - und man die restlichen 10% erst im Laufe des Spiels erfährt ("Achya - mit den Pistolen kann man auch schiessen - und du bist jetzt tot ...")

Beim Tabel stehen 1400 Spiele in der Wohnung - sie stapeln sich im Wohnzimmer, im Flur, im Schlafzimmer und auch auf dem Küchenschrank - und das als Ergebnis einer Leidenschaft, die erst vor ein paar Jahren begann; wegtun kann er nix, aber in den letzten Monaten kauft er nach eigenen Worten zumindest weniger. Er ist zudem alleinerziehender Vater und sein Sohn hasst Brettspiele, weil man da ständig rechnen muss ... Was ich vergessen habe? Natürlich das wichtigste: Michael ist vollkommen irre! Als nicht-hyperaktive ADSler verstehen wir beide uns auf einer Ebene, an die manch anderer vielleicht nicht heranragt - wenn ihr die Erfahrung mal machen wollt, schlagt einfach mal eine komplett irre Sache vor - und ihr werdet in Michael den eifrigsten Mitstreiter finden. So entstand das Brettspielcafé im Wikipedia-Raum, der Stand auf der SPIEL '17, etliche Spielvideos, die Beteiligung an der Museumsausstellung ... und letztlich auch die ganze Gruppe. Und er hat moralische Prinzipien - er ist Atheist, Blumenfresser, Headbanger, Spieler; man kann ihn für Kinderspieltreffen genauso gewinnen wie für die MEGACIV-Runde; er will gewinnen, kann aber auch verlieren.

Ich bin ein sexistischer Feminist! Brauchen wir eine Frauenquote?

Wir waren nun sechs Admins, wären damit nicht mehr beschlussfähig, also muss eine ungerade Zahl wieder hergestellt werden.

Das wir nur Kerle sind wurmt mich schon etwas länger, und eine Frauenquote brauchts eigentlich nicht. Es soll Diejenige den Job bekommen die ihn gerne und gut macht.

Ich hänge aber seit Jahren nur mit bärtigen Menschen zusammen wenn es um das Brettspielgrüppchen geht.

Brauchen wir etwas weibliche Wärme in unserem Adminreigen?

Wir haben da den einen, der für Subtiles Empathieloser ist als Mr. Spock, den anderen der niemanden die Hand geben kann, einen brutal stressfreien der von seiner selbst gezeugten Eishockeymannschaft gestählt ist, einen bärbeissigen Bajuwaren im Exil, den Drillinstructor und seine 40 Räuber, und mich den verhinderten Misanthropen.

Schaue ich mir die Anzahl der Beiträge an, taucht eine Frau immer mit unter den ersten drei Plätzen auf. Nicole versorgt uns mit dem Stoff aus Pappe, Holz und Plastik, nach der wir alle so gieren. Wenn es so weiter geht ist mein Nicoleloot bald größer als mein Messeloot.

Nicole ist bei fast jeden Brettspieltreffen in aller Munde. Warum Nicole das macht hat uns alle lange rätseln lassen. Das Hobby ist schon lange nicht mehr das brettspielen, das perfektionieren von Taktiken, das gewinnen. Wir kaufen ständig mehrere Spiele pro Woche, türmen einen immer größeren Pile of Shame ungespielter Spiele auf, und kaum ein Spiel wird zweimal gespielt.

Wir anderen machen es insgeheim genauso, können es uns aber noch nicht eingestehen. Nicole ist schon dort, wo wir noch hinkommen. Wäre es eine andere Droge würden wir Nicole wohl packen und in einer Entziehungskur schicken. Aber so ist sie unsere Drogendealerin und sie versorgt uns immer mit neuen Stoff.

Um Nicole herum hat sich im weiten Kölner Umland ein kostenfreies Transportnetzwerk gebildet, Stefan, Achim und Dirk fahren regelmäßig zu ihr und das dienstägliche SpielCafe in Köln ist der Hauptumschlagsplatz. Weil mein Kombi nun seit längerem ein Brettspieltransportzwischenlager geworden ist, mir wichtig ist das unser 0 Euro Projekt kostenfrei bleibt, nannte dasHü diese Logistik für umme "transporTabeLn".

Nicole ist für uns so etwas wie ein unsichtbarer Mäzen und steht unter meinem persönlichen Schutz. Wer Ihr verbieten möchte, dass Sie uns mit Ihren Spielen versorgt, den kicke ich.

Frauenquote?
Mir ist völlig schnurps welche Chromosome Nicole hat.

Nicole fragte mich ob sie denn die richtige sei.

Gerade was das Thema Geld angeht, geht es immer sehr um Vertrauen. Nicole gibt hier massiv Vorschuss an Unbekannte. Manchmal dauert das transportabeln etwas, da es oft durch zahlreiche Hände geht. Bei Nicole gabs nie Probleme, nie ein böses Wort, nicht von ihr, und auch nicht von dritten.

Außerdem, wir sind süchtig!


Mitspieler Teil 1 "Hallo Heiko!"
http://www.brettspielen.koeln/2017/11/mitspieler-teil1-heiko.html

Mitspieler Teil 2 Stefan
http://www.brettspielen.koeln/2017/11/mitspieler-teil-2-stefan-und-esther.html

Mitspieler Teil 3 dasHü
http://www.brettspielen.koeln/2017/11/mitspieler-teil-3-andreas-dashu-huttig.html

Mitspieler Teil 4 Achim
http://www.brettspielen.koeln/2017/11/mitspieler-teil-4-achim-wikisquirrel.html

Mitspieler Teil 5 Martin
http://www.brettspielen.koeln/2018/06/mitspieler-martin-brock-konzen.html

Martin Brock-Konzen ist nicht nur Mitglied im weltweit größten Brettspiel Verein, dem Ali Baba Spieleclub, was unter anderen daran liegt, das es außerhalb von Deutschland kein Vereinsrecht gibt.

Martin ist schon lange dabei und hat sich vereinsintern bis ganz nach oben geschlafen. Tief gestapelt wird bei Martin nicht, denn er hat Visionen, viele und große, die immer nur so aus ihm heraussprudeln.

Als ich mit der damals von mir gegründeten Gruppe "Brettspiele(n) in Köln" überlegte, ob wir einen regelmäßigen Spieltag in einem SpielCafe anbieten sollen, bin ich erst mal den Gang nach Canossa zu Martin, um ihm davon zu beichten.

Liegt der größte Ableger vom Ali Baba in Köln, doch fast vor meiner Haustüre. Dreimal stolpern und ich bin da. Bei Martins strengen Regiment ist das so üblich. Auch seine Mitglieder melden sich ordnungsgemäß bei ihm ab, wenn sie denn mal einen Blick bei uns in Ehrenfeld rein werfen wollen dürfen.

Martin fand meine Idee einen zweiten Spielclub in Köln aufzumachen super, zeigte das nur nicht so offen. Er ließ sich sofort besänftigen mit meinem Versprechen, "Wenn ich das mache, dann an jedem anderen Tag, außer dem Ali Baba Mittwoch!". So nahm ich dann den Dienstag.

Auch sonst kreuzen sich Martins Wege und meine immer wieder. Zuerst an meiner Garage, als ich ihm ein Kinderfahrrad für seinen Sohn schenken wollte. Er war auch in Sachen Vereinsgründung bei uns im SpielCafe, und wir hecken seit Monaten in meiner Küche an einer gemeinsamen Idee herum.

Zuletzt war ich mal wieder im Ali Baba, Martin und ich spielten wie immer nichts, quatschten nur, und einer der Besucher hatte uns beide für ihn unerwartet friedlich zusammen gesehen und angemerkt... "Ach ihr vertragt euch ja!"

Ja, denn wir haben eine gemeinsame Mission!
Wir wollen das Brettspielen unter die Leute bringen.

Und in der Szene geht man fair miteinander um, auch wenn Martin mit Nachnamen ähnlich heißt, wie ein mir ehemals befreundetes Päärchen, die ich wegen übler Charakterschwächen nun so mag wie die Kombo aus Schweißfüßen und Mundgeruch.

Heute ging es in der Bretttspielgruppe um eine Diskussion, aber Martin durfte nicht teilnehmen, weil FB ihn mal wieder gesperrt hat. Er darf nun nur noch in Gruppen schreiben, die er als Admin/Mod mitverwaltet. Also hab ich ihn flugs zum Mod freigeschaltet. Die Gruppe wächst, wir hocken eh ständig zusammen, können kreative engagierte Leute im Team gut gebrauchen  und haben noch einiges gemeinsam vor.

Martin ist etwas größenwahnsinnig, aber im Vergleich zu mir geradezu bescheiden. Er bearbeitet mich seit Jahren, das ich Mitglied im Ali Baba werde. Aber ich konnte halt Mittwochs nie, musste meinen kleinen Mika betreuen und die Mitspieler zu hunderten in meine kleine Küche locken.

Irgendwann veranstaltete mit meiner von mir damals spontan gegründeten Gruppe "Brettspiele(n) in Köln" Gruppentreffen, die wurden immer größer, ich bekam zwischen Weihnachten und Karneval keinen Raum, und so wurde daraus in Zusammenarbeit mit Achims Wiki Lokal das regelmäßige BrettspielCafe am Dienstag.

Ich wiederhole das mit meinem Namen "Brettspiele(n) in Köln" gerne noch ein drittes mal, weil ich zuletzt, in einem Gespräch mit anderen GruppenAdmins, vor mir selbst gewarnt gewarnt wurde, was ich denn für ein übler Namensdieb sei. Das geht nach über einem Jahr also immer noch per Stille Post durch die Runden, nur das ich als Beklauter nun als der Dieb dargestellt geworden bin.

Zuletzt hatte ich mit einem befreundeten Abmahnanwalt die Idee, dass ich ihm meinen Namen für den symbolischen Wert von einem Euro verkaufe, so das er, mein damaliges Gründungsmitglied, damit etwas Spaß haben kann. Er ist der einzige Abmahnanwalt den ich mag.  Ich werde das mal wie 2-Face auswürfeln, ob wir den Spaß machen oder es bleiben lassen. Ich bin da nicht arschig genug, ne andere Freundin ist um echt Kohle geprellt worden... evtl. lasse ich ja sie die Münze werfen. ;-)

Mein Sohn wird älter, ich wieder etwas autarker, und so schaue ich doch ab und an beim Ali Baba vorbei. Die Gruppe wird größer, also muss zwangsläufig auch das Moderatorenteam wachsen. Martin ist Journalist und passt zu uns wie die Faust aufs Auge. Das FB ihn gesperrt hat, und ich mit zwei Mausklicks ihn deswegen spontan zum Mod machte war längst überfällig. Warum sperrt FB den Martin? Weil er nahezu alle Möchtegern Nazis mit lauten Geschepper aus seiner Freundesliste wirft. Danke du künstliche FB-Script-Dummheit, diesmal bewirkte es etwas positives.

Mir fällt gerade auf.... Martin und ich haben noch nie zusammen etwas gespielt und vergehen immer in Organisation, Ideen, Vorschlägen und Finanzierungsmodellen... 

Martin.... was ist dein Lieblingsspiel?  ;-)



Mitspieler Teil 1 "Hallo Heiko!"
http://www.brettspielen.koeln/2017/11/mitspieler-teil1-heiko.html

Mitspieler Teil 2 Stefan
http://www.brettspielen.koeln/2017/11/mitspieler-teil-2-stefan-und-esther.html

Mitspieler Teil 3 dasHü
http://www.brettspielen.koeln/2017/11/mitspieler-teil-3-andreas-dashu-huttig.html

Mitspieler Teil 4 Achim
http://www.brettspielen.koeln/2017/11/mitspieler-teil-4-achim-wikisquirrel.html