Wie man es nicht machen sollte!

Fotos von Anuschka Hartmann
Dies ist ein Experiment!

Spiele sollte man mindestens in jeder möglichen Spieleranzahl gespielt haben, um überhaupt beurteilen oder gar verurteilen zu können, ob ein Spiel etwas taugt. Tue ich normalerweise auch.

Da es aber immer mal wieder die Diskussion gibt, wie angeblich journalistisch mies so mancher Rezensionist rezensioniert, versuche ich es nun mal genau andersherum und stelle es von den Füßen bewusst mal auf den Kopf.

Ich erstelle einen Artikel eines Spieles, welches ich weder gespielt, noch die Anleitung gelesen, kein Video geschaut, keine Rezi gelesen und nicht mal die Schachtel gesehen habe, und zwar in unter 100 Sekunden. Dazu vermische ich dreist per copynpaste die kurzzeiligen Adhoc-Antworten von Auschka, Marc und Alex auf meine Frage  und deren Fotos aus einer Facebookdiskussion. Dies wird einer Hommage und ich bedanke mich bei den dreien!
Hier der Link zur Originaldiskussion:

Ich mache noch ein zweites Experiment.
Nehme ich nämlich sachliche Überschriften zu meinen Artikeln, habe ich im manchmal nur 100 Views , denke ich mir völlig verblödete Clickbait Überschriften aus, sind es manchmal über 7.000 Leser!

edit: Diesmal ist die Überschrift des Artikels aber Programm! Das Experiment funktioniert. Da ich nicht wusste ob die drei überhaupt öffentlich genannt werden wollten, hatte ich es zuerst bei den Vornamen belassen. Selbst Recherche und Klärung der Nutzungsrechte benötigen allein mehr Zeit als nur 100 Sekunden. Hundert Sekunden lässt man sonst jemand mindestens Zeit zum antworten. Also das sollte man auf gar keinen Fall machen!  Auch dies fiel unter den Zeitdruck des Experiments "Wie man es nicht machen sollte!".  Bei den dreien habe ich mich darauf verlassen, dass sie Ihren Kram öffentlich in meine Gruppe gepostet hatten. Anu durfte ich für die Fotocredits in die Öffentlichkeit zerren.

Momentan fixt mich meine 100 Sekunden Idee total an. Ich rühre also nochmals ziemlich offensichtlich die Werbetrommel. Hier gehts zu unserem kommenden 100 Sekunden Videoprojekt! http://www.brettspielen.koeln/2018/11/100-mal-100-mal-unter-100-sekunden.html

Btw, ich brauche noch ein Spiel welches man in exakt 100 Sekunden spielen kann!

Foto von Anuschka Hartmann

Captains of the Gulf

(2-4 Spieler, ca. 2 Stunden, Ab 12 Jahre)
Endlich mal nach zig Varianten von immer dem selben Thema Wikinger, Zombies, Raumschiffe, und Ackerland mal ein neues frisches Thema. Es geht um Fischfang! Das schreckt so manchen Veganer ab, lockt aber die Hobbyangler!

"Das Spielmaterial ist sehr schön und das Spiel hat einige gute Mechanismen, welche man teilweise durch andere Spiele von Spielworxx bereits kennt. Captains of the Gulf nutzt ähnlich aufgebaute Aktions-Karten wie La Granja."

Bei einem guten Spiel wie La Granja kopiert, ist besser als schlecht gemacht, und Spielworxx macht ja keine schlechten Spiele, oder?

Foto von Anuschka Hartmann
"Wir fanden den Verlauf des Spieles etwas eintönig. Es gibt nur eine Möglichkeit zu Punkten und dieses wiederholt sich in der gleichen Reihenfolge immer wieder. Geld- und Aktionsmangel sowie Kartenglück (und Pech) führen dazu, dass man wirklich harte Entscheidungen treffen muss und nur wenig Investitionen umgesetzt werden können - wie das eben so ist in der Fischereiwirtschaft: das ist ein hartes Geschäft."

"Ob das spielerisch nun Spaß macht? Hm."

"In der gestrigen Runde ist ein Spieler aus einem anfänglichen Tief über sicher mehr als 30 Aktionen nicht mehr rausgekommen. Wenn man Anfangs nicht schnell an Geld kommt hat man es sehr schwer. Varianz im Spiel ist wirklich wenig. Ein Problem ist auch, dass man in der ersten Hälfte mehr Bonusaktionen ausführen möchte aber nur eine pro Runde ausführen kann. Später, wenn man sie nicht mehr wirklich braucht bekommt man einen zweiten Marker und kann zwei pro Runde ausführen. Er lag aber dann auch schon sehr weit hinterher, so dass es nicht mehr wirklich was genutzt hätte."

Foto von Anuschka Hartmann
"So hat dann der Spieler mit der günstigen Starthand gewonnen. Ggf. wäre es sinnvoll, die Starthand zu draften, aber das sieht die Anleitung nicht vor. Hinzu kommt: Teils fragliches Regelwerk und eindeutig zu wenig Markierplättchen."

"Enormes Ziehglück, keine Variabilität, dadurch wenig unvorhersehbare Interaktion."

"Für ein abschließendes Fazit müsste ich es nochmal spielen.  Allerdings bin ich nach der ersten Partie eher enttäuscht als begeistert." "Ein Mitspieler sagt, er muss es nicht unbedingt noch mal spielen."

So... 117 Sekunden, ich musste die Fotos noch hochladen. Die Zeit für die Korrektur von Tippfehlern Und Layoutproblemen spare ich mir ja eh immer.

Man bekommt eine Rezi und einen Verriss also in knapp 2 Minuten hin, ohne zu wissen worüber man überhaupt redet. Urteilt selbst, ist solch eine Info nun völlig wertlos? Kann man sie von der üblichen Machart  unterscheiden?

Das Spiel kann gut sein, wie gesagt ich kenne es nicht. Es hat 8/10 Punkten bei BGG und wäre damit eher ein Knaller. Zig meiner Lieblingsspiele haben deutlich weniger bei BGG bekommen. Kann man BGG immer trauen? Das Spiel ist neu, wie wenig Spielervotings (jetzt sind es gerade mal 33) genügen eigentlich die öffentliche Meinung mit solch einem Rating zu verzerren?

Es folgt evtl. ein zweiter Artikel mit den unerwarteten Ergebnissen!

Zuerst werden ich das Spiel nun versuchen mehrfach in mindest,- und maximaler Spieleranzahl zu spielen. ;-)

https://boardgamegeek.com/boardgame/255455/captains-gulf