Der Brettspielgenerator!

Ich war ja dieses Jahr spontan etwas messemüde und entgegen aller Erwartungen dann doch abstinent.

Beim ergründen warum, war ein Grund, weil ich bereits auf über 1.000 Schachteln hocke, ca. dreimal so viele unterschiedliche Spiele gespielt habe und irgendwie kaum noch Innovationen entdecke.


Immer wieder Wargames, Eurogames, Rollenspiele, Stichspiele ect. immer wieder die selben Spielmechaniken, crawlen, drafting, würfeln, Deckbuilding, Setcollection, immer wieder die selben Themen, Raumschiffe, Zombies und Wikinger usw..


DasHü und ich blödelten gerade per Chat über eine seiner Ideen rum, bzw, ich blödelte alleine über seine Idee herum, dabei wollte ich seine Ursprungsidee einer Hilfe für Anleitungen nur steigern. 

Nun bin ich ...gedanklich noch  alleine... bei einem Brettspielgenerator angekommen und mein Scherz ist gar nicht mal so abstrus. Schließlich werden seit 20 Jahren mit Programmierbaukästen wie Microsoft Visualstudio oder Eclipse PC Software und Apps nahezu ohne Programmierkenntnisse zusammengeklickt.
Nimmt man nun von BGG die Liste mit den besten Spielmechaniken, sortiert diese nach Spieleranzahl und Genre, Eurogame, Wargame, Rollenspiel, Stichspiel, ect. und würde die beliebten Themen Raumschiffe, Zombies, Wikinger usw. mit etlichen freien Illustrationen und einer variablen Kramerleiste anbieten...
Fertig wäre der Brettspielgenerator!
Was noch einfacher ginge wäre zuerst mal ein Brettspielnamensgenerator!
Welche Schlagworte müssten da drin sein?

Dice, 
Settlers, Star, Wars, Dungeon, Kingdom, Space, Rune, Epic, Tiny, Lord, Tribes, Empire, Struggle
...
Das wird ein LiveArtikel, mir und euch fällt bestimmt noch etwas zu dem Thema ein...  :-)

Martin meint
"Dann musst du nur noch eine AI einbinden die dir die besten Regeln zusammen knüpft, und das Spiel ein paar tausend Mal testet. Und schon fällt am Ende eine fertiges Brettspiel heraus."

Andre schreibt:
"Es waren erstaunlich viele Copycat-Produkte auf der Messe, wenn man unter die Oberfläche gesehen hat. Mal abgesehen von den üblichen Zombie/Crawlern, bei denen ich micht echt frage, wieviel wir davon wirklich noch brauchen, waren da eine ganze Reihe von Spielen die ich so schon mal gesehen hatt, mit nur leicht veränderter Optik zum Originalspiel und praktisch keiner eigenen neuen Idee, die diese Neuauflage gerechtfertigt hätte. Dafür stechen die Perlen da umso mehr raus."

Dennis habe ich wohl viel zuwenige Smilies in den Artikel getan:  ;-)
"Weder VisualStudio noch Eclipse sind "Programmierbaukästen" in denen man "nahezu ohne Programmierkentnisse" Apps "zusammenklickt". Und genau dieses falsche Verständnis scheinst du auch von Mechanismen zu haben. Wir kennen alle Mechanismen wie Worker Placement oder Dice rolling aber die Schwierigkeit besteht doch bei der Integration und der Verknüpfung der verschiedenen Mechanismen. Nicht umsonst werden Spiele tausende Stunden lang getestet bevor diese auf den Markt gebracht werden."

Michael schrieb dies:

Friedemann Friese hat mit 504 so etwas ähnliches initiiert und es war nicht besonders beliebt. Ebenso hat er in Fremde Federn bekannte und beliebte Elemente zu einem neuen Spiel verwoben, was auch nicht so eingeschlagen ist. Ein gutes Spiel bietet also ein schwer zu bestimmendes „Mehr“. Gut so! Ich suche auch stets nach neuen Ideen. Gut ist, dass mit Les Poilus oder Holding On schwierige Themen auch in der Spielwelt ankommen. Ihrem Erfolg steht das Thema womöglich im Weg, was schade ist. Ganz wichtig ist aber auch hier, dass die Spielmechanik zum Thema passt und Spielfreude bietet.

Stefan Robert hat dazu folgende Meinung:
"
Der Artikel trifft genau den Nagel auf den Kopf. 👍 Ich habe seit langem den Verdacht, dass viele Spielautoren ... solche Generatoren benutzen, die "Alte Ideen" neu zusammen würfeln . 😕 Geniale neue Spiele, die DAS BESONDERE ETWAS haben sind selten. Viele Spiele sind in diesem Sinne für mich GLEICH und auch gleich LANGWEILIG . (Ich) WARTE auf die Fortsetzung vom "eisernen Thron" und auf neue Spiele die mich begeistern."

Burn brennt:
"Ein guter Artikel, der eine Interessante Diskussion gestartet hat. Ich finde die Antwort von Michael, die du auch nach deinem Artikel zitiert hast, passend. Dieses Jahr kommen vereinzelte Spiele wie „Holding On“ raus, die mehr sein wollen als reine Unterhaltung. Und das wird im Moment eine spannende Entwicklung im Bereich Brettspiele. Neben der stetig tollen Tatsachen, dass Personen unbefangen analog zusammenkommen, um gemeinsam Spaß an einem Spiel zu haben, werden Brettspiele jetzt zu einem Kulturgut? Erste Diskussionsrunden auf der Spiel widmeten sich der Thematik. Und hier wird es, wie ich finde, interessant. Das klassische Brettspiel versucht in den letzten Jahren mehr als ein reines Unterhaltungsmedium zu sein. „Holding On“ oder auch „Ecogon“ bzw. „Railroad Underground“ zeigen auf, wie neben dem Spielspaß auch Bildung Teil von Brettspielen wird. Das sind für mich die „Innovationen“ im Brettspiel Bereich. Nicht neue Spielmechaniken, sondern Brettspiele, die versuchen mehr zu sein, aber zeitgleich ihrem Kern, Spaß zu bereiten, treu bleiben. Ich würde mich auf jeden Fall freuen, wenn es demnächst viele gute neue Spiele vielleicht mit einer politische Message oder als Satire auf den Markt schaffen. Es würde dem Unterhaltungsmedium Brettspiel auf jeden Fall nicht schaden.


Michael meint noch:
"
Ich finde interessant, wie unterschiedlich „Neu“ definiert wird. Klaus Teuber bringt jede Menge Catany-Spiele raus. Sie finden ihren Markt, auch wenn das Grundprinzip gleich bleibt. Offenbar gibt es viele Spieler, die mehr vom Ähnlichen haben wollen und gerne kaufen. Sollen Sie. Ich brauche nicht jede Siedler-Variante.
Ansonsten wiederholen sich bestimmte Mechanismen notgedrungen. Wirklich Neues findet sich selten. Das liegt in der Natur der Sache.
Es ist Geschmackssache, welche Mechanismen man besonders mag oder welche Themen einen ansprechen. Das macht die Szene so schön bunt.
Ich werde nie begreifen, warum bei jeder neuen KS-ANkündigung eines Zombie/Horror/Chtulu/Fanatsy Dungeoncrawlers mit Miniaturen manche Leute völlig austicken und es mit allen Erweiterungen für hunderte Dollar unbedingt haben wollen."

DasHü wird auch zum Thema Namensgenerator aktiv:
"Zombie Struggle :D

Gibts schon Tiny Epic Dungeon?

Weitere Sachen:
City, Viking, Raider, Builder, -opolis, Assault, Conflict, Imperial, New York, King"

Marco ergänzt:
"
World, Heroes, Adventure"

Darren fiel noch ein:
"Legend, Alien, Arkham, Pirate. Lost..."


Marcel schreibt (gekürzt):
"
Danke Micha, das ist EXAKT der Grund, warum ich bewußt auf Entschleunigung setze. Zum Brettspielgenerator... die Idee ist naheliegend... jedoch würde hier wieder schnell dasselbe passieren... generische Willkür ohne Ecken und Kanten... da kann man auch einen Roman-Generator, Film-Generator, Essens-Generator oder Liebes-Generator bauen. 

Und wenn schon in die Richtung gedacht wird... es sollte auch eher gleich der Brettspiel-Generator 2.0 oder gar 3.5+ gebaut werden... mit Ecken und Kanten und... die Frage ist ob das so überhaupt möglich ist aufgrund der Komplexität. Es fehlt in solch einem künstlichen Automatismus an Besonderheit, Kreativität und Tiefgang, an Seele und die lässt sich nicht generisch erzeugen - das ist doch genau das was Du (nicht) willst?!? Eher könnte es ein Brettspiel-generierungs-Assistent werden bei dem dann immer noch Menschen die Kernarbeit leisten."

Oliver mag Hühnchen und Cola, ich nicht ;-) :

"Lass mich versuchen, Dir zu folgen... Du willst mir also sagen, es gibt zu viele ähnliche Spiele?! Du bist aber auch ein verrücktes Huhn!🙃 Keiner hat gesagt, dass Du die alle kaufen sollst. Ich brauch ja auch keine 30 Cola-Sorten. Ich probiere die, die was für mich sein könnten, und dann kaufe ich zwei davon. Fertig.


Und Marius hat einen Generator programiert:  :-)

var _=require('underscore')
var catchwords = ['Dice','Settlers','Star','Wars','Dungeon','Kingdom','Space','Rune','Epic','Tiny','Lord','Tribes','Empire','Struggle']
var suffixes = [' City',' Viking',' Raider',' Builder','opolis',' Assault',' Conflict',' Imperial',' New York',' 1815',' 2000',' 2019',' 2100',' 4000',' King',' Legacy']
return _.sample(catchwords)+' '+_.sample(catchwords)+_.sample(suffixes)

Mein Kommentar:
Ich bin überrascht wie ernsthaft mein Scherz, mit einer Prise gewürzter Kritik, andiskutiert wird...