Gugong

Gugong - Ein Spielbericht Von David Haupt

Nun entstamme ich schon einer mächtigen, chinesischen Familie.... und was hat es mir bislang genutzt? Nichts. Der Kaiser nimmt einfach keine Notiz von mir. Aber wie auch.
Er sitzt abgeschirmt in der verbotenen Stadt, auch Gugong ("Kaiserpalast" oder "Ehemaliger Palast" ) genannt. Abgeschirmt durch ein Heer von Beamten.... wen wundert es da, wenn man versucht durch Bestechung diese Abschirmung zu durchbrechen um zum Kaiser vorzudringen und sich sein Wohlwollend zu sichern.

Doch mit der Bestechung ist es so eine Sache. Man ist ja nicht alleine auf die Gunst des Kaisers aus. Ich muss also durch das Land reisen, Beamte beim Bau der Mauer bestechen, Dekret erlassen, wertvolle Jade Steine sammeln, in den Häfen entlang des Kaiserkanals Handel treiben, natürlich Intrigen schmieden.... und zu guter letzt zusehen, dass ich bei all den Anstrengungen überhaupt den Palast erreiche, um beim Kaiser vorgelassen zu werden.
Fürwahr, ein anstrengendes Unterfangen bei dem mir die anderen mächtigen chinesischen Familien versuchen zuvor zu kommen.

Gugong ist ein Spiel für 1 bis 5 Spieler aus dem Jahre 2018. Autor ist Andreas Steding und erschienen ist es im Verlag Game Brewer. Die Spieldauer wird mit ca. 90 Minuten angegeben, das Alter ab dem es gespielt werden kann ab 12 Jahren.

Bei Gugong handelt es sich um Strategie Spiel mit verschiedenen Elementen. Zentrales Element sind die Geschenk Karten, mit denen man die Beamten besticht. Wie ich finde ein sehr schöner Mechanismus: Man startet mit einem Set von Geschenk Karten (diese tragen Nummern von 1 bis 7) auf der Hand. Wenn man am Zug ist muss man eine seiner Karten von der Hand mit einer der sieben Karten auf dem Spielplan austauschen. Die Karten selbst zeigen jeweils eine Aktion, die Karten auf dem Spielplan liegen bei Orten die auch eine Aktion ermöglichen. Ob man die Aktion(en) umsonst ausführen darf hängt davon ab ob man mit einer niedrigeren Karte tauscht.

Durch diese Aktionen kann man sich dann am Bau der Mauer beteiligen, durch das Land reisen, Jade Steine erwerben und und und. Wichtig dabei ist auch nicht auch dem Auge zu verlieren, sich mit seinem Boten Zugang zum Palast und damit zum Kaiser zu verschaffen. Gelingt einem dies nämlich nicht, kann man das Spiel nicht gewinnen.


Im Großen und Ganzen gefällt mir Gugong ganz gut. Es ist kein Uberflieger, die angegeben ca 90 Minuten Spieldauer halte ich ab 4 Spielern für eine Illusion und das Spiel tischt bekanntes gut miteinander verzahnt auf. Wie schon gesagt gefällt mir der zentrale Mechanismus außerordentlich gut. Was aber absolut herausragend ist, ist die Material Qualität. Ich hoffe, das kommt auf den Fotos einigermaßen rüber. Absolut fantastisch ist das Inlay.... so passt dann auch alles in die prall gefüllte Box.... die auch entsprechend schwer ist.

Gugong ist ein schönes, gutes Spiel. Kein Uberflieger, aber das Material lässt es bei mir auf Dauer ein zuhause finden.

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