Manhattan - ein Klassiker in neuem Gewand

Als Ü40 casual und family gamer habe ich ja immer ein Auge auf die Klassiker, die mich vor allem in meinen früheren Spielerphasen bereits begleitet haben. Ich liebe es - Achtung: Outing! - Scotland Yard zu spielen und auch das Spiel des Jahres 1994 begleitet mich bereits mein halbes Leben lang: Manhattan von Andreas Seyfarth - Umso überraschter war ich von der Werbetrommel, die Hans im Glück zur letzten SPIEL um die Neuauflage rührte - Manhattan im neuen Gewand, pünktlich vor dem 25-jährigen Jubiläum. Nun habe ich also zwei Manhattan-Spiele ....

Für die Jüngeren eine Spielbeschreibung:

Manhattan old school (Bild: Achim Raschka)
Manhattan ist ein Spiel, bei dem die bis zu vier Mitspieler Hochhäuser in mehreren Städten bauen müssen. Sie benutzen dafür Karten, mit denen sie Bausteine verschiedener Höhe setzen und zu Wolkenkratzern stapeln können. Diese können neu gebaut, erhöht und auch übernommen werden. Punkte gibt es für die Mehrheiten an Häusern in den einzelnen Städten und für die höchsten Gebäude. Eine Besonderheit sind die Karten, die jeweils aus der Position des Spielers eingesetzt und so für jeden Spieler unterschiedlich sind - eine umfangreichere Beschreibung dazu gibt es in der Wikipedia: Manhattan.

O.k., so viel zum Spiel. Das Originalspiel kommt natürlich im für die 1990er typischen Design daher - in einer Schachtel mit typischen Ravensburgermaßen (wurde von Hans im Glück übernommen) und damit perfekt auf Scotland Yard et al. stapelbar. Damals stammte die Umsetzung von der Zeilbeck & Natzeck Design Company mit klarem und funktionalem Desing. Und was hat sich nun geändert? Das Spiel ist unverändert - beim Design gibt es Quantensprünge. Verantwortlich dafür ist die Grafikerin Jaqui Davis, die dem Spiel eine gelungene Typveränderung verpasst hat: Die knallbunte Verpackung enthält einen neu und fast expressionistisch gestylten Spielplan, die Karten sind kleiner und mit Szenen aus dem Großstadtalltag illustriert und die Bausteine für die Hochhäuser sind mittlerweile farbig-transparent und so deutlich näher an den modernen Glasbauten. Baut man das Spiel auf, hat man entsprechend ein sehr modernes Spiel vor sich - und die Spielmechanik ist zeitlos.

Manhattan 1994 und 2017 im Vergleich

Die neuen Hochhäuser - transparenter Glas-Stil

Was bedeutet das nun:
Manhattan kann man bedenkenlos kaufen - sowohl in der Neufassung wie auch in der Originalversion auf dem Flohmarkt. Der Spielreiz ist unverändert hoch und es bietet sich auch heute noch als Familienspiel und für Spieleneulinge sowie Wenigspieler an. Vielspieler werden über die einfachen Grundregeln lächeln, allerdings enthalten diese ein hohes Potenzial strategischer Optionen - und ein nicht zu unterschätzendes Ärgerpotenzial. Die Kartenzugmechanik (Ausspielen, Nachziehen) ist als Glückselement vorhanden - das spielt allerdings nur eine untergeordnete Rolle, da sechs Baufelder zum Einsetzen vorhanden sind. Bei mir weiterhin eine gute 7,5 von 10 und bei mir ein sicherer Griff ins Retro-Regal, da ich persönlich doch dem alten Stil mehr verbunden bin.

Eine Message an Hans im Glück: DANKE!