Sidereal Confluence: Trading and Negotiation in the Elysian Quadrant
von Andreas "DasHü" SprickmannWas für ein Name, was für ein Spiel.
Kurze Vorgeschichte, ich hatte mir vor über einem Jahr mal Gedanken darüber gemacht was Siedler von Catan so besonders macht, dass es so viele Leute lieben und ob es nicht ein Spiel gibt, dass einfach "Catan in besser" ist...gabs aber irgendwie nicht. Und der Hauptgrund meiner Meinung nach ist das Handeln. Resourcen produzieren und Kram bauen um Siegpunkte zu kriegen gibts oft, aber selten ist offenes Handeln mit drin oder auch nur halbwegs sinnvoll. Und wenn, dann sinds Monster-Spiele wie Virgin Queen oder Mega Civilization. Und das war auch so ein Punkt, MegaCiv find ich recht überfrachtet und langatmig, aber das Handeln find ich eigentlich cool. Warum gibts sowas eigentlich nicht als Spiel? Oder gibts das schon? Und so machte ich mich auf die Suche und stieß auf Sidereal Confluence.
Verdammt, bisher nicht auf deutsch raus, momentan auch vergriffen und aus Amiland eh teuer wie sonst nix...überhaupt nicht meine Preisklasse. Vielleicht hats ja wer...nope. Oder gebraucht über Ebay oder BGG? Nope. Naja, wird schon irgendwann billiger, ich warte. Ein Jahr lang schau ich immer mal wieder wie die Preise aussehen, lange tut sich nix, irgendwann gibts mal einen kleinen Knick nach unten weils nen zweiten Printrun gab, aber immer noch ca. 90€.
Und auf einmal hat Amazon es im Angebot und ich hatte grad meine Verlosung hinter mir und inklusive Versand und Zoll waren wir bei knapp über 70€...ach komm, du überlegst schon so lange dran rum, es hat wirklich gute Werte bei BGG, geht von 4-9 Spieler bei 2-3h Spielzeit...das kriegst du öfter auf den Tisch und sollte dir eigentlich auch gefallen, los gehts.
...und es kommt in 3 Wochen auch schon an D:
Letztendlich hats nur 2 1/2 Wochen gedauert, kam pünktlich zum Spielecafe letzten Dienstag...und dann wollts keiner auch nur anspielen. Bzw. doch 2 Leute, aber mit 3 gehts halt nicht
Donnerstag dann um 23 Uhr noch auf den Tisch gebracht nach Gloomhaven mit 4 ums wenigstens mal anzuspielen, weil die Anleitung ist relativ kurz, aber...umständlich. Fazit: Lust auf mehr. VIEL Lust auf mehr. Runde für gestern fürs Cafe zusammengesucht, wir haben die Mindestzahl von 4, vielleicht finden sich ja noch spontan 1-2 Leute, wobei's mit weniger Leuten am Anfang verdaulicher sein soll.
...wieso verdaulich? Die Regeln sind eigentlich total simpel. Es gibt Resourcen in unterschiedlichesten Formen und Farben und man hat Konverter auf Karten die links zeigen was man braucht um zu kriegen was rechts abgebildet ist (z.b. 3*grün gegen 4*braun+1*weiß). Zuerst darf man frei mit den anderen handeln, inklusive (verbindlichen) Versprechen für die Zukunft und Karten verleihen. Dann werden die Konverter laufen gelassen und dann wird noch auf neue Forschung und Kolonien geboten. Fertig. Das versteht doch jeder der schonmal Siedler gespielt hat.
So hab ichs dann auch beworben und ich stehe immer noch zu dieser Aussage. Wer Siedler kann, versteht die Regeln.
ABER
Das Spiel erschlägt einen mit Material und Optionen. Jedesmal wenn einer was forscht holt JEDER die dazu passende Karte raus und hat jetzt einen Konverter mehr. Und zu Anfang der Erklärung kam hier noch einer dazu und da noch einer dazu und am Ende waren wir 7. In der letzten Runde hatte jeder ~20 Karten vor sich liegen und startet die Verhandlungsphase mit 10-20 Resourcen. Da wurde der Platz echt knapp.
Die Verhandlungsphase ist ein lautes Durcheinander, die Produktion ne akribische Konzentrationsprüfung und beim Bieten wirds schon fast langweilig. Und schon startet die nächste Runde (von 6).
Feedback von allen war, dass sie keine großen Probleme mit den Regeln hatten und alle Spaß hatten und das ist das wichtigste...aber es war auch echt anstrengend ^^
Kommen wir kurz zum Negativen:
- Der Platzbedarf ist immens und auch kaum optimierbar. Die Konverter sind in der Mitte der Karte, d.h. da kann man auch kaum stapeln.
- Jeder hat nen ordentlichen Kartenstapel der eigentlich out-of-play ist, wo man immer die Forschungen raussuchen muss...da kam öfter "das hab ich nicht in meinem Stapel" obwohls natürlich doch drin war.
- Und die Gebote auf Kolonien und Forschungen passieren mit SCHIFFEN (!)...WARUM??? Und jede Rasse hat noch ihre eigenen Schiffe...obwohl die total austauschbar sind. Ob die Yengii jetzt ein eigenes Schiff oder eins der Eni Et bieten macht 0 Unterschied. Bei der Produktion genauso. Warum sind das nicht Megacredits? Ist für jeden auch viel einfacher zu verstehen.
- Der Platzbedarf ist immens und auch kaum optimierbar. Die Konverter sind in der Mitte der Karte, d.h. da kann man auch kaum stapeln.
- Jeder hat nen ordentlichen Kartenstapel der eigentlich out-of-play ist, wo man immer die Forschungen raussuchen muss...da kam öfter "das hab ich nicht in meinem Stapel" obwohls natürlich doch drin war.
- Und die Gebote auf Kolonien und Forschungen passieren mit SCHIFFEN (!)...WARUM??? Und jede Rasse hat noch ihre eigenen Schiffe...obwohl die total austauschbar sind. Ob die Yengii jetzt ein eigenes Schiff oder eins der Eni Et bieten macht 0 Unterschied. Bei der Produktion genauso. Warum sind das nicht Megacredits? Ist für jeden auch viel einfacher zu verstehen.
Fazit: Großartiges Spiel, hat direkt nen Platz in meiner Hall of Fame verdient 10/10. Und das obwohl man an dem Spielmaterial noch manches verbessern könnte.
https://www.facebook.com/groups/brettspielenkoeln/permalink/1630041487118441/
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