Aufgrund meiner letzten dramatischen Niederlage, bei der ich aufgrund von Regellücken nicht mal eine winzige Chance hatte mitzuspielen, (siehe hier http://www.brettspielen.koeln/2018/05/spielabend-versaut.html) wollte ich danach unbedingt eine Handreichung schreiben, wie man mir oder allgemein am besten Regeln erklärt.

Nicht das ich das selbst besonders gut könnte, dafür werde ich viel zu oft beim erklären unterbrochen und hangle mich dann oft unstrukturiert anhand der Fragen entlang. Aber ich selbst mags gern etwas strukturiert.

Der wichtigste Punkt zu erst, und da sollte der Erklärbär gleich die wichtigste Regel aufstellen!

- Es erklärt nur einer!
- Es redet nur einer gleichzeitig!
- Als Zuhörer kann man aktiv unterstützen,  --->  erst mal zuhören!

Ungefähr so würde ich mir die Struktur des erklärens wünschen:

- Spielthema kurz erklären
  - zB. Wir betreiben jeder ein Weingut, wir bauen Weintrauben an, stellen daraus Wein her, ...

- Spielziel
  - Wer nach dem Spielende die meisten Siegpunkte/usw... hat gewinnt

- Hauptspielmechanik ist
  - das sammeln und eintauschen von ...
  - kämpfen mit Einheiten und Würfeln.
  - zusammen das Ziel zu erreichen
  - lügen und betrügen
   - raten von Begriffen
  - usw

- Spielmaterial erklären
  - Phasen des Spiels
  - Was ist auf dem Spielplan?
  - Was bekommt der Spieler?
 
- Runden-, Spielende
 - Die Runde ist zu Ende wenn sobald kein Spieler mehr über ... verfügt.
 - Das Spielende wird eingeleitet, sobald jemand über...oder keine ... mehr da sind.

- Punktewertung
  - Wofür gibts innerhalb der Spielrunde Punkte?
  - Womit punktet man in der Schlusswertung und womit nicht?

- Erst danach maximal fünf Spieltipps!
  -  Womit fängt man am besten an?
  - Evtl. Spiel beginnen und einen Beispielzug vormachen und erklären.
  - Was sollte man NICHT tun?
  - usw

- Keine Taktik oder Strategiediskussionen!
  - Der Erstspieler ist eh noch überfordert mit den Spielregeln
  - Man nimmt dem Mitspieler die Möglichkeit das Spiel selbst zu spielen.

Was auch gut funktioniert ist, jemand erklärt die Regeln. Danach beantwortet er noch ein paar Fragen, und zeigt bei weiteren Fragen dem Fragesteller die Spielhilfen. Oder man gibt ihm die Anleitung zur Hand, welche er lesen kann wenn die anderen dran sind.

Eine Beispielrunde ist fast immer die beste Methode um den Fluss des Spiels und die Zusammenhänge von Material und Mechanismen zu erklären. (Danke Kevin)

Ps: Ich habe dies nun mal konsequent gemacht mit der Proberunde beim erklären und  spielen. Also eine richtige Runde gespielt, offene Fragen geklärt, danach nochmal neu aufgebaut und es war ein sehr viel entspannteres, also auch faireres spielen, weil durch grobe Fehler keiner von Beginn an schon abgeschlagen war. Dies werde ich nun immer beibehalten.

https://www.facebook.com/groups/brettspielenkoeln/permalink/1551397541649503/




Ich kann halt nur größenwahnsinnig!

In meiner Küche war endlich mal wieder die Battlestar Galactica gelandet und hatte gleich vier neue Spieler mitgebracht, was das einschätzen, wer von denen mich seit Stunden anlügt, nicht einfacher machte. Birgit ist berechenbar, die spielt gern fies, und ich deswegen gern mit ihr, auch gegen sie. Bei den anderen lag ich trotz meiner zigsten Partie und überdurchschnittlichen Empathie stellenweise doch arg falsch. In dem Spiel darf halt jeder auch mal die Seiten ausleben, die er in real nicht zeigt.

Und jedes Spiel verläuft anders, ich kenne kaum ein Spiel mit solch einer hohen Wiederspielbarkeit.

Ich machte mir, nicht viele Vertraute, als ich abermals nicht nur den Admiralstitel, sondern auch noch den Prasidententitel an mich riss. Durch die Erweiterungen gabs es zusätzlich die Zylonenflotte, erweiterte Vipern, die Rolle des CAG, weitere Charaktere, aber vor allem die Verräterkarten hinzu. Aber diesmal war ich nicht der ranghöchste Admiral, es kam auch das zweite Spielbrett dazu, mit noch einem Kampfkreuzer, der Pegasus, und dort lenkte eine mir höhergestellte Admirälin. Und die war ein eisklates mordendes Beast.

Also festigte ich noch meine Macht, in dem ich die Regierung stürzte und im Alleingang dafür sorgte, dass der wortgewandeste meiner Mitspieler im Knast steckte, welcher diesen wegen meinem Veto nicht verlassen konnte.


Solch eine Machtanhäufung bei einem Zylonen wäre ein absoluter Gamechanger, und so wurde ich nicht nur von den Zylonen diskreditiert.  
Durch meine heftige Kombination von AlphaGaming, hatte ich alle gegen mich. Die Menschen hatten Angst vor mir, weil so nur ein Cylonie spielt, den Cylonen war ich zu gefährlich. Niemand gab mir überhaupt eine Chance, mich erst mal durch Taten positiv oder gar negativ zu zeigen.

Suche ich danach in meiner Brettspielgruppe und scrolle in meinem Handy durch meine Fotos, ist BSG wohl mein meistgespieltes Spiel. Und es ist auch nach Jahren immer noch klasse! 


Und zwar alle vier Schachteln. Eines der wenigen TV/FILM Lizenzen, woraus aus einer guten TV-Serie ein richtig gutes Spiel gemacht wurde. Jede der vier Boxen entspricht eine der vier Staffeln. Die Fotos und Settings aus der Serie wurden entnommen, sogar die Flavortexte erkennt man alle wieder. 

Frau muss die Serien, (die neue ist ein Remake von einer, welche ich als Kind mal sah), nicht unbedingt gesehen haben. Aber das Spiel ist super thematisch, es macht mehr Spaß wenn man die Charaktere und die Handlung und den transhumanistischen Twist der Cylonen kennt.
Kurz, die Cylonen sind Androiden, aber so perfekt biologisch, dass sie teilweise selbst nicht wissen, dass sie keine Menschen sind. Auch einem selbst kann dies im Spiel erst im nachhinein klar werden.

Viele der Mitspieler sind angefixt und schauen sich die vier Staffeln der Fernsehserie und die Filme erst nach dem ersten spielen an. Ich empfehle auch die SpinOffs und Webserien. Manche schauen alles nun erneut zum wiederholten mal, weil das Spiel hervorragend zur Serie passt!

Im Kern ist es wie Werwölfe aus Düsterwald, zwei sind die Verräter. In BSG muss man aber 2-3 Stunden durchlügen. Gar nicht so leicht. Aber man hat logische Anhaltspunkte jemand zu verdächtigen oder kann bewusst manipulieren und hetzen.

Diesmal sind die Menschen sind fast schon zu perfekt, dem Ziel entgegen, durch All gesprungen. Den Piloten war schon langweilig, die Techniker hatten kaum was zu reparieren. Dafür tappten wir lange im dunkeln, welche der zahlreichen Intrigen denn stimmen könnte.
Es lief stundenlang sehr gut für die Menschen, durch mich als Präsidenten-Admiral sprangen wir immer frühst möglich, hatten durch meine perfekte Zielauswahl als Admiral nach nur drei Zielkarten Kobol schon vor Augen, so einfach war es noch nie!

Als Präsident besorgte ich Nahrung, erhöhte durch meine flammende Rede auch die Moral und gewann das Vertrauen meiner Untertanen. Nur ausgerechnet dieser zwielichte Gaius Baltar, der einzige der von Beginn an gleich zwei mögliche Zylonenkarten erhielt, stänkerte das ganze Spiel über.

Und dann hatte er noch mein eiskaltes Pokerfaceschwesterchen an seiner Seite. Mir war klar, dass wir so nicht den Hauch einer Chance mehr hatten, falls die beiden die Zylonen sind.  Die saßen nebeneinander, da war es klar, dass wir dann nicht mehr überlebten. Aber die beiden Zylonen mussten sehr lange bibbern, ob sie überhaupt noch mal ran kamen.


Wir benötigten nur noch eine einziges Sprungsymbol auf der FTL Aufladeleiste!

Aber trotz doppelter Absenkung des Wertes, dank meiner passender Charakterfähigkeit und zusätzlich vorhandener passender Aktionskarte, fehlte mir bei der Abstimmung nur ein einziger Punkt, um unsere beste Pilotin aus der Brig zu holen. So konnte sie uns leider keinen Sprungpunkt holen.

Demokratie ist manchmal Scheiße!


Doch dann verließ uns nicht nur das Glück, es kam nach dem enttarnen der beiden Zylonen dann dreifaches Pech hinzu. 

Was noch viel schlimmer war, einer der Menschen wusste nicht das er ein Cylone war. Das Spiel ist an der Stelle geballanced. Sind die Zylonen vorne, spielt er mit den Menschen, sind die Menschen hinten spielt er als Zylone loyal mit den Menschen. So hatten wir statt zwei Zylonen drei im Spiel, unser Sympatisant wechselte die Seite.
Nach dem enttarnen, lief es für die Toaster wie am Schnürchen. Unsere Moral war eh schon wieder unten, und als Sondereigenschaften und Kriesenkarten passte alles, um gegen unsere Moral zu spielen. Es half auch nichts, dass ich tausende von Menschen opferte, und durch die Luftschleuse ins All beförderte.

Es stellte sich heraus, dass ausgerechnet der am Tisch liebsten wirkende aller Mitspieler dann doch ein Zylone war, welcher mir meinen Admiralstitel entriss, und mich in den Knast steckte.

Wir haben mal wieder einen einzigen Schritt vor dem Spielsieg verloren.

Dem lieben netten Spieler der "Gaius" spielte, glaube ich künftig nie mehr mal was, der hat mich über Stunden lieblich belogen, selbst wenn wir nur Mau Mau oder Memory spielen!!!111elf!!! 
What the frag!

Es war wieder genial, die ganzen Unterstellungen, das Misstrauen, gerade
das verwirren durch haltlose Hetze, welche obwohl logisch wiederlegbar, kaum noch jemand überprüfte. Es war blanker Hass und Hilflosigkeit am Tisch.

Normalerweise unterstellen die fiesen Zylonen den Menschen, mit falschen Beweisen, dass ein Mensch doch angeblich ein Zylone sei, damit die Menschen sich gegenseitig behindern. Diesmal war es aber ein Mensch, der alle anderen Menschen narrte, in dem er sich in einer Abstimmrunde, wie ein Zylon verhielt, um nach eigenen Aussagen, das Spiel doch mal ein wenig interessanter zu gestalten und die Zylonen zu verwirren.

Ich kack ab, es war interessant ja, weil niemand mehr niemanden traute! :-)

War es doch auch die einzige am Tisch, die ich vorher noch nicht kannte und nicht einschätzen konnte, denn dieser Mensch lenkte den kompletten Verdacht auf sich, und argumentierte dazu dann noch absichtlich stundenlang schwach, so das wir die eigentlichen Zylonen nahezu völlig außer Acht ließen.

Diejenige stecke ich beim nächsten mal sofort in die Brig, egal ob sie mit mir oder gegen mich spielt. die lasse ich die geöffnete Luftschleuse reinigen! Ich kann als Cylon auch ohne den anderen Cylonen gewinnen!

Eine Situation war dubios. Als wir keine Nahrung mehr hatten, hatte uns Andreas aus uns unerklärlicher Quelle, Fleisch besorgt, kurz vorher waren aber einige Crewmitglieder unauffindbar verschwunden und das Fleisch schmeckte irgendwie seltsam...

"Haste Dich schon auf den Tisch gestellt und ein Foto gemacht?", fragte Silke. Das überließ ich dann doch lieber ihr! :-) "Gute Idee!", lobte mich an anderer. "War nicht meine, sondern die von Maurice!", gab ich das Lob an den Abwesenden weiter. Maurice konnte diesmal nicht, ist aber in 2 Wochen wieder mit dabei! Viele von denen, welche ich sonst immer nur gepresst im engen SpielCafe oder in meiner kleinen Küche treffe, konnte ich nun mal in der Sonne und im freien sehen! Wir spielten, und lachten, spielten und tranken, spielten und aßen, spielten und klaaften. In der Nähe ist ein Kiosk für Getränke, und fußläufig Ankes Lieblingspizzeria. Anke, da möchte ich nochmal hin!
Das Wetter war genial, nahezu Windstill, und obwohl mitten in der Südstadt, war es paradiesisch ruhig. Außer von uns wurde der Tisch, und auch der Park nicht benutzt. Eine perfekte Lokation! Wir sehen uns jeden Dienstag im SpielCafe, und alle zwei Wochen Samstags wieder Open Air!
  https://rausgegangen.de/veranstaltungen/brettspiele-picknick-2-koelns-gr-sster-open-air-spieleabend





Gestern kam Feudum auf den Tisch. Ein Spiel das per Kickstarter finanziert und veröffentlicht wurde. Solche Spiele können wahre Perlen sein, wo man sich im Nachhinein ärgert, das man es nicht mehr kaufen kann. Manchmal merkt man aber auch, dass der Spielautor keine Redaktion hat, und ein Spiel evtl. nicht genug getestet und geschliffen wurde.

War das bei Feudum so?

Vorab hatte Petra das Spiel schon versucht zu rezensieren, und postete folgendes in die Spielgruppe:

"Ein dickes Ding, Feudum erschlägt Expertenspieler."

"Hä???“ – das war nicht nur mein Statement nach dem Regelstudium. Selten war ich so ratlos nach dem Lesen der Spielregeln wie beim Spiel „Feudum“. Und selten hat mich ein Spiel so allein gelassen."






Vorab fragte "dasHü" uns noch ob wir denn auch die Advance Regeln spielen wollen, denn das Spiel sei von Petra ja bereits als Spielexpertenfresser angekündigt.

Aber klaro, für wen soll solch ein Spiel und dessen Advanceregeln denn sonst gemacht sein, als für unsere Kombo, wenn die Spielelite der Gruppe mal an einem Tisch sitzt?

Also auf zu meiner Nachbarin Birgit, die mehr Spiele mit tollen Miniaturen kickstartet als ich je gespielt habe.

Unser Regelinhalator "dasHü" erklärte die Regeln, das macht er stets recht gut. Nach 30 Minuten strammen erklären und aufmerksamen Zuhörens hatte ich zahlreiche Fragmente und Spieltipps der Regeln vorm Kopf, aber noch keine Ahnung wie das Spiel funktionieren könnte. 
Ich muss unbedingt mal eine Handreichung schreiben, wie man mir am besten Regeln erklärt. Nicht das ich das selbst besser könnte, aber einfach strukturiert würde ich es mir so wünschen, und zwar ohne zwischen den Punkten hin und her zu springen.

- Spielziel
- Hauptmechaniken
- Runden-, Spielende
- Punktewertung
- evtl. Spieltipps

Dazu mach ich nen eigenen Beitrag.

Im Kern ist Feudum, nun nach dem ersten anspielen, aber gar nicht so schwer, er hat halt nur eine Fülle von möglichen Aktionen, die per Karten, Würfeln und einer vollbeladenen doppelseitigen großen Spielhilfe multipliziert werden.

Ich scherzte noch, dass man die Spielhilfe am besten an einem Faden sich drehend von der Decken hängen lassen sollte. Alle stimmten zu.

Also 4 von 11 Karten ausgesucht und gewartet bis ich dran war. Aber es galt auch noch drei unterschiedliche Rohstoffe als Startkapital auszusuchen, was die 1.743 Aktionsmöglichkeiten nochmal verneunfachte.

Die Karten und Würfelpöppel Kombo wollte ich nicht mehr neu aussuchen, also nahm ich irgendwie von den Waren Würfelchen das passte, ohne weiteren Plan, ich werde schon spontan etwas finden was damit geht.

Bis ich aber dann dran war, gabs noch immer wieder neue Regeln dazu, so das mein erster Spielzug schon mal völlig in die Binsen ging.

Dazu stürzten sich alle auf die kleinen Waren die zum Start schon auf dem Brett lagen, und ich als vorletzter hatte kaum noch eine Wahl. Erst viel später merkte ich, das ich mich in eine Sackgasse stellte.

Nächste Runde, noch alles gut, muss ich halt gegen Birgit kämpfen, welche die Sackgasse in der ich fest hing auch prompt verstopfte.  Birgit ist berechenbar, die spielt mit Liebe nämlich ausdrücklich bitchy. Ich mag das, Birgit sorgt so stets für Lacher, und gewinnt ungebremst von Skrupeln und übertriebener Zurückhaltung, auch so manche unserer Runden. :-)

Also meine Aktionen Bewegung so geplant, das ich gleich drei davon machen durfte und meine beiden Würfelpöppel in Birgits Stadt standen. Sie hatte nur einen, das muss irgendwie passen für den Kampf, ich hatte eh keine andere Wahl.

Nun kämpfte ich aber nicht gegen Birgit, sondern mit den immer dazu kommenden sich verändernden Regeln. Ahh... ich kann gar nicht angreifen, das Feudum hat VIER in der Verteidigung. Also muss ich zwei Kämpfe machen, und erst mal den Lakaien außerhalb der Burg killen.

Ach... die Repeatkarte darf man auf den Angriff gar nicht spielen... wieder ne Runde völliger Murks. Die anderen zogen auf der Punkteleiste davon.

Also erst mal Gilde gespielt, um mir eine Sonderkarte zu kaufen, und da kam es doch noch, das Quantensprünglein an Glück, es war ein Schwert. Das wollte aber erst mal mit einem schwarzen Würfel aufgeladen werden, welche ich erst noch besorgen musste.

Wieder bremste eine mir unbekannte Regel mich nachträglich aus, man darf Gilde nämlich nicht zwei mal auf den selben Feld spielen. Mir fehlte auch noch ein weißer Würfel für die Kampfverstärkung, ohne brauchte ich erst gar nicht gegen den immer größer werdenden Haufen meiner Sackgassenverstopfung antreten. Jan war nämlich nun auch bei Birgit zu Besuch.

Also noch ne Runde in den Sack gehauen, irgendwie kam ich durch andere Aktionen aber doch noch zu einem Priestertitel, und zu Punkten, aber auch nur weil keine andere Aktion mehr frei war.

Egal, erst mal Punkte gemacht, damit ich zumindest die Punktesteine der anderen noch am Horizont sehen konnte.

Birgit war zu stark, also kämpfte ich erst mal gegen Jan, denn dieser blockierte nun meinen Plan, Birgit mit Einfluss aus der Sackgasse zu locken. Zumindest das wusste ich aus der Regelerklärung schon vorab. Den Mechanismus, das ein dritter Lakei, der nur doof rumsteht, eine epische Schlacht verhindern kann, hätte dem Spieldesigner und den Testern auffallen müssen. Das wirkte irgendwie kaputt.


Jan hab ich besiegt, sogar zwei Siegpunkte bekommen dafür, und endlich mal einen Hauch von Spaß in den Backen.

Und dann kauft Birgit eine kleine Holzschlange. 



Was ist das?

Ach ein Monster?
Woher kommt das?
Was macht das?

Ach, das verstärkt Birgits Angriff als auch Ihre Verteidigung!
Soso...

Also noch ne Runde erst mal Würfel sammeln, nun fehlte schwarz und ein weißer. Damit wäre ich endgültig abgeschlagen aus dem Spiel. Ich fange an zu kritisieren, es klang aber wohl wie genervtes wimmern.

"Blöde Sackgasse, ich komm da gar nicht mehr raus, dat Spiel is broken."

Andreas zeigt mir aber einen Lichtschimmer an Hoffnung.

"Kauf Dir doch ein Luftschiff, dann fliegste einfach da weg!"

Noch ne Runde verplempert, will das Luftschiff kaufen, es liegt sogar eines dort. Glück muss man haben.

Als ich es kaufen möchte um damit zu entfleuchen, kommt schon wieder ne neue Regel. Die Schlange pinnt deinen Würfel. Du darfst nicht wegfliegen!

Aha.

Ok hab ja zwei dort, fliege ich halt mit dem anderen weg.

"Nee, die pinnt alle deine Einheiten!"

3
2
1

Ich überlege kurz aus dem Spiel auszusteigen, ich kann nun eh nur noch mit am Tisch sitzen und nichts mehr machen.


Aber... nö, bin ich halt raus, aber ich sammle nun alles um insgesamt die maximal möglichen 6 Kampfpunkte zusammen zu bekommen. So kann ich gerade so gegen den Sackgassenholzberg  gewinnen, sogar wenn Birgit auch noch mit der Karte Defence verteidigt.

Seltsame Ballance, aber egal, bin ich halt von den Regeln aus dem Spiel gekickt, aber wenigsten diese mistige Drecksschlange von Birgit noch enthauptet.

Ich besorge mir die Würfel, habe nun alles an Kampfkraft zusammen, das bekommt "dasHü" Mitleid, wirkte auf Birgit ein, dass ich doch schon so weit hinten läge, und man auf den schwächsten nicht noch drauf kloppt.

Und was macht sonst immer evil bitchy Birgit?

Zieht ihre Einheiten weg, lässt die doofe Holzschlange sogar ohne Verteidigung da. Alles umsonst an Würfeln und Waffen gesammelt. Keine glorreiche Schlacht, kein Schlangenblut, keine Lacher... selten bin ich in einem Spiel dermaßen abgekackt und an den immer dazu kommenden Regeln verendet.

Nunja, nun war der Weg frei, ich war ungepinnt, könnte nun das Luftschiff kaufen und aus der Sackgasse fliegen. Da kauft Ja mir das Luftschiff weg.


GNARF!


Was machen?
Mitspielen war sinnlos.
Jan war schon uneinholbar vorne, sein Spielsieg nicht mehr zu nehmen. Irgendwie fehlt da die Interaktion, wie man diesen Schnellballefekt verhindern könnte.

Birgit lag auf dem dritten Platz, war noch an "dasHü" dran. Also wollte ich wenigstens nun nicht auch noch Birgit ausbremsen, damit bei denen der Kampf um Platz zwei wenigstens noch was bringt.

Das Spiel dauerte eh nur noch 1,5 Runden.

Ich passte. 

Es begann eine Diskussion, was für tolle Dinge ich doch angeblich noch machen könne, aber die kannten ja meine Karten und die nicht vorhandenen Möglichkeiten, und ich die nächsten nachträglichen Regelfallen nicht.


Ich passte nochmals.

Und wieder.

Es waren aber leider keine 1,5 Runden, sondern Epochen. Und wie lange die gehen, und was das Spielende einleitet, hängt von einem Würfel am Ende der Runde ab. Und was würfeln wir... dass das Spiel noch 5 Runden weiterging.

Da wir noch ein zweites anderes Spiel spielen wollten, sortierte ich schon mal das zweite Spiel.

Birgit mopperte ein wenig, wenn man eingeladen ist zum spielen, sollte man doch zumindest mitspielen. Zurecht, sehe ich sonst auch so.

Aber hier war ich offenen Auges in eine gleich 5fach verwidrigte Umstellung von Verkettung getappt. Manche Spiele verzeihen keine Spielfehler, und kaum ein Spiel gleich ne Handvoll am Stück.

Ich passte nicht mehr, sondern spielte meine Karten so, dass ich zumindest immer 2 Siegpunkte pro Runde machte. Dazu bekam ich noch immer 5 Punkte für den Priester und nochmal drei für die Hühnerfrau. 

Insgesamt verdreifachte ich meine 15 Punkte auf über 50 Punkte, und das, obwohl ich nicht mehr aktiv mitspielte.

Ihr glaubt nun ich würde Feudum verreißen?

Nö, ein klasse Spiel!

Das war ne Proberunde, und so wie Petra das Spiel schon ankündigte, das es Arbeit statt Spiel sei, bin ich mit meinen negativen Erfahrungen zufrieden. Ich hab dann noch bis zum Spielende mit am Tisch gesessen, Runde um Runde gepasst, aber die Spielzüge der anderen und die Regeldiskussion verfolgt. 
Geiles Spiel, tolles Material, und so schwer sind die Regeln nach einer Proberunde gar nicht. 


Ich möchte es unbedingt sofort nochmal spielen!

Kleine Kritik noch, dem Spieldesigner sollte man seine Brille wegnehmen, ihn auf
seine deutliche Farbschwäche hinweisen und ihm einem Anfängerkurs für grafisches Spieldesign schenken.

Wir haben dann noch "la Citta" gespielt, was Birgit wieder aufmunterte, da habe ich nämlich trotz Regelkenntnis auch den letzten Platz gemacht. :-)


Hier Petras Rezension:
https://www.jungundaltspielt.de/index.php/2018/05/03/ein-dickes-ding-feudum-erschlaegt-expertenspieler-mit-arbeit-und-spass/

https://www.facebook.com/groups/brettspielenkoeln/permalink/1543113852477872/

Ein Rückblick auf das mit Abstand übelste Spiel in meiner Sammlung.

Brettspiel, Drugs, Dice & Roll \m/  :-)

Ein Partyspiel, nein, das lustigste Partyspiel was ich je gespielt habe. Dabei mag ich Partyspiele nicht besonders.

Wie spielt es sich?

Man würfelt, und macht das was auf dem Feld steht, es gibt auch Felder mit einer Pflichtkarte. Macht man es nicht, muss man einen kurzen exen.

Auf vielen Felder und Karten trinken oft mehrere und zwar oft alles auf Ex, oder viele Gläser frau in 15 Sekunden trinken kann.


Klingt lahm, wäre es ohne Alkohol auch, aber nach spätestens 3-4 Runden ist man auf einem Pegel, wo einem nichts mehr peinlich ist und so ziemlich alles lustig findet.

Wann endet das Spiel?

Lt. Anleitung, wenn sich niemand mehr dran erinnern kann wann und wie das Spiel endete!
Die Wirtin Andreas war begeistert von dem Spiel, kam sie doch kaum nach, uns die benötigten Getränke zum wegexen zu bringen. So stockte es zu Beginn deswegen manchmal. Die anderen Gäste waren zwar über unsere doch lautstarke Show belustigt, dafür aber vollends mit Gerstenkaltschale unterversorgt.
Zudem war Andrea mal wieder spät dran mit Getränken, so das sich das lautstarke Gejammer von Robin auf einem Bein doch bemerkbar machte. Ich konnte nachempfinden was er meinte, als ich dann später auch auf nur einem Bein stand und so langsam der Krampf an einem hochkrabbelt. Chris musste sich schnell 15 mal um sich selbst drehen und dann sein Glas exen, wobei er ziemlich viel verschüttete.

Sandra wollte einklisch gar nicht kommen, steht sie doch eher auf genußvolles trinken, wollte lieber Wein statt Bier, aber schon nach dem zweiten mal Würfeln musste sie sich ne ganze Flasche bestellen, statt nur immer ein Glas. 
Das Spiel hat auch einiges grenzwertiges, nehmt mal den Mund ordentlich voll Bier und hüpft dann 20 Meter bis zur Kneipentür und wieder zurück, der Schaum kommt euch nicht nur durch den Mund, sondern auch durch die Nase, und gefühlt durch die Augen und Ohren heraus.

Einige Runden später kamen dann Sylwia und Anke dazu, aber da lagen wir Punktemäßig und alkoholisiert schon fast uneinholbar vorne. Sylwia gelang es den Vorsprung mit Vodka statt Bier aufzuholen. Nur die trinkfeste Anke hatte Würfelpech, durfte kaum trinken und musste uns andere den ganzen Abend mehr oder weniger fast nüchtern ertragen.

Achja... jeder hat direkt oder indirekt Speichelaustausch mit jedem, ich durfte mit jemand Tango tanzen, und alle mussten wir die anderen dort hin küssen wo es weh tut... bei Sylwia hat es mit wochenlanger Vorbereitung auf die Brandwunde auch funktioniert. 
Hatten Robin und Sylwia nicht vorher ihre Identitäten getauscht? Und hat Robin dann Sylwia die Brille von der Nase gehauen (wegen der Mücke), oder war das nacher? 
So alles weiß ich auch nicht mehr...

Irgendwann ging dann einiges zu Bruch, Chris musste mit Petra huckepack um den Tisch hüpfen und es endete mit einigen doch blutigen Schrammen und die Botanik des Biergartens litt doch etwas. Keine Sorge, ernsthaft wurde keiner verletzt.


Wir haben mehrere Stunden durchgelacht und das Spiel dann so beendet wie es in der Anleitung steht.

Manche konnten sich nicht mehr ans Ende oder wie sie heim kamen erinnern. Es gibt Fotos und Videos, aber die sehen übelst aus, die kann man wirklich niemanden zeigen.

Ich bin ja seit einem halben Jahrhundert im Training, aber selbst ich musste mich am nächsten Nachmittag erst mal neu sortieren. Bis Abends hatten sich dann erst DREI von den Acht Mitspielern als lebendig gemeldet.


Von wegen Brettspieler sind schrullige Nerds, welche sich den ganzen Abend an nur einer Limmo festhalten... wenn immer so gesoffen würde wie an dem Abend, würde ich ne europaweite Kette an BrettspielCafe aufmachen!  Die Wirtin Andreas hat wollte mir das Spiel sofort abkaufen.  ;-)
Gerne wieder, aber bitte nur einmal im Jahr!