Altiplano






Ich mag keine Deckbulding Spiele.
Schuld daran ist Dominion. Nicht der Mechanismus, sondern das bei Dominion einfach nichts passiert. Man sammelt, man mischt, jeder spielt für sich, und irgendwann sagt jemand er habe gewonnen.

Evtl. finde ich Dominion aber auch so lahm, weil ich zugleich auch Thunderstone kaufte, welches ähnlich ist, aber Waffen und einen Endkampf hat. Man benutzt den gesammelten Kram halt, schon mal viel besser. Trotzdem, ich hab immer wieder Deckbuilder ausprobiert, und ich mag sie nur, wenn es nicht der Hauptmechanismus eines Spieles ist. Ich mag das deckbuilding in StarCraft, ich mag es in Trains, dass bisschen auch in Briefcase, alles Spiele, wo es nur ein Teil von vielen Mechaniken ist.

Was ich aber mag, und zwar vom ersten Moment an sind Bagbuilding Spiele. Da mischt man keine Karten, sondern wirft farbige Holzwürfel in einen Sack, zieht blind daraus, führt damit die Möglichen Aktionen aus, bis der Sack leer ist, und dann kommen alle wieder ein den Sack. Das mag ich bei Hyperborea, und auch bei Automobile uvw.

Was ich noch nicht kannte war das bagbuilding von Altiplano, und zwar, weil ich den Vorgänger Orleans vom selben Auto noch nicht gespielt habe. Hier wirft man nämlich seine Ressorcen in einen Sack, zieht daraus zufällig, und spielt damit das Spiel.

In einer Rezi stand, das Altiplano manchmal downtimes hat. Die ging in unserer fünfer Runde noch. Aber es hieß auch, das es zu fünft an die Grenze der Spielbarkeit kommt. Dem würde ich beipflichten den unsere Runde war mit 5 Stunden episch.

Und das Ende zieht sich. Eines der Spielfeldtableaus muss geleert sein, dies läutet dann das Spielende ein, aber jeder kommt noch einmal dran, bis die Runde zuende ist. Danach ist das Spiel aber immer noch nicht zuende, und jeder spielt NOCH EINE Runde. Das wird dann schon mühsam, dachte man doch man hat es hinter sich.

Das Spiel selbst gefällt mir!

Tolles Spielmaterial mit dem für mich bisher größten Startspielermarkerrekord!

Dann hat es noch so kleine Pappkisten für jeden Spieler, in die temporär alles an Kram kommt, was erst am Ende der Runde in den Sack gekippt wird. Einfach toll.

Zu Beginn wird man etwas erschlagen vom eigenen Spielerbrett, und dem ganzen Kram der auf dem Tisch aufgebaut wird.

Zudem sind die Spielerboards nicht nur mit Symbolen überladen, sie sind auch noch zu klein. Dem Brettchen hätten ein paar Zentimeter mehr nicht geschadet. Die Schachtel hätte das locker gefasst.
Andererseits müssen die Brettchen klein sein, weil der Tisch schon arg voll wird, von dem ganzen anderen Material. Zu 5 ist ein großer Tisch schon richtig gut gefüllt. Man schiebt ständig alles hin und her.

Das Spiel hinter dem Material selbst gefällt mir auch, wobei die Interaktion gar nicht so groß ist. Man behindert sich kaum, nahezu alles was man zuwenig hat und fehlt, ist genug von da, und man blockiert sich an sich auch nicht.




So konnte ich friedlich vor mir her spielen, meine Mitspieler bemerkten zwar, das ich meine Engine zum Aufbau ziemlich passend zum laufen bekam, ließen mich aber ungerührt so weiterspielen. Ich bekam Respekt gezollt, dass ich so viele Karten mit Siegpunkten sammelte. Ab der Mitte der 5 Stunden hatte ich nicht das Gefühl das ich das Spiel verlieren könnte. Dabei waren meine Mitspieler eifrig mit sich selbst beschäftigt.

Was mir auch gefällt, das Spiel hat mehrere Arten wie man es spielen und gewinnen kann. Ich zB kann diesmal ohne das "einlagern" aus, ich habe mit der größten meiner Papptafeln gerade mal 5 Punkte meiner 130 gemacht. Ich scherzte noch... "das hätte se weglassen können, dann hätte man auch Platz aufm Tisch." Und dann zeigte man mit auf dem Punkteblock, das sich DasHü dort mit über 200 Punkte in einen Highscore eintrug. Der hatte das Lager wohl vollständig gefüllt, und nichts anderes gemacht. :-)

Feines Spiel, die Regeln gar nicht mal komplex, aber doch genug Spieltiefe. Das werde ich sobald es geht nochmals spielen.
http://www.spielkult.de/altiplano.htm
http://www.angespielt.de/kritiken/altiplano