Caverna 2 Spieler - Höhle gegen Höhle


Ich hab Agricola gespielt, ich hab auch Caverna gespielt, irgendwie merkt man Caverna die nähe zu ersterem ja an. Beide lassen sich ebenso gut nur zu zweit spielen. Aber es gibt von erfolgreichen Titeln fast immer auch eine Karten und Würfelspielversion und manchmal auch eine spezielle 2 Spieler Version.

Auch in diesem Fall liegt hier eher ein ganz anderes Spiel vor, welches nur noch Ähnlichkeit mit der großen Schachtel hat.

Ist es trotzdem gut?

Wir hatten es kurz Abends ausprobiert und ich bin für ein Uwe Rosenberg Spiel völlig typisch nahezu ohne Essen verhungert, und kam so dann später ebenso nicht an Gold und damit nicht so richtig an Siegpunkte.Egal was ich tat, ich war stets einen Schritt zu spät, oder es mangelte mir an einer Bedingung.

Mein erster Eindruck war, das Spiel ist unballanced, denn der Spieler welcher das Spiel beginnt, nimmt sich das wichtige Essenplättchen und ist nicht einholbar. So verlor ich dann deutlich auch mit ca. 38 zu 53.

Fies auch, der mit dem meisten Gold eh vorne liegt, bekommt am Ende auch noch als einziger eine ziemlich starke Zusatzaktion und darf sich das punktreichste 12er Plättchen kostenlos nehmen. 12 Punkte sind ne Menge in dem Spiel und spielentscheidend.
Also am nächsten Tag nochmal ran, geht ja ziemlich fix das Spiel. Gerade hat man eine gute Kombo gebaut, da ist es schon wieder vorbei.

Diesmal fing ich an und schnappte mir sofort die beiden Plättchen, mit denen Silke am Vorabend so mühelos den Sieg errang.

Und es lief nun alles deutlich entspannter bei mir, vormals hatte ich ständig Mangel, nun konnte ich im Überfluß alles zu Gold und damit zu Siegpunkten machen. Dafür fluchte nun Silke.

Ist das Spiel wirklich so unballanced?

Nein, denn die Partie ging 53 zu 53 aus und Silke gewann, weil sie sich das punktreichste Plättchen als Tiebreaker sicherte. Diesmal lief es auch anders als zuvor.

Die zuerst verdeckten Aktionsplättchen lagen in einer anderen Reichenfolge, und auch was man verdeckt und per Zufall aus seiner Höhle schafft ist bei jeder Partie anders.
Wir hatten am Vorabend nur etwas Glück/Pech mit der zufälligen Reihenfolge, kannten aber auch noch nicht alle Aktionen und Plättchenkombos so gut, dass man einem Nachteil irgendwie ausgleichen konnte. Silke konnte. 
 PS: Beim Spiel sind die Ressorcen als Pappmarker dabei, UND auch als Holzpöppel. Da wurde wohl nochmal nachgelegt.

Fazit: Silke mag es, ich glaub ich bekomm sie nun dazu mal das große Caverna zu spielen.

Anleitungsvideo
https://www.youtube.com/watch?v=6LeI9iEiPMs

Rezension
https://www.brettspiegel.de/rezensionen-1/kennerspiele/caverna-hohle-gegen-h%C3%B6hle/

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Es gibt mit Eisenzeit eine Erweiterung die meine Kritik am Spiel wohl ausmerzt, und es scheint als wäre das Spiel sogar mal als ein größeres designed, und dann zu dem cleveren Vertriebskonzept geändert.

"Nur wenige kleine 2-Personen-Spiele kommen in den Genuss einer eigenen Erweiterung. Das Siedler-Kartenspiel war so ein Fall, aber auch Jambo. Diese Reihe wird nun mit Caverna: Höhle gegen Höhle Epoche 2 Die Eisenzeit fortgesetzt, das gleich einen Sprung in die Eisenzeit macht.

Regeln

Jeder Spieler erhält einen zusätzlichen Höhlenplan, der die Anzahl verfügbarer Räume fast verdoppelt, vier weitere Warenmarker (Eisen, Esel, Erz, Waffen), sowie einen Warenleisten-Anbau. Der Aktionsplan wird um 4 Felder (=4 Runden) a 4 Arbeiter verlängert, 21 neue Einrichtungen stehen dafür zur Verfügung. Neben den weiteren Waren und deren verschiedenen Verwendungsmöglichkeiten gibt es noch eine zusätzliche Änderung: Es ist nun möglich, nach jedem Zug eine spezielle Zusatzaktion durchzuführen, die entweder das Vorhandensein oder das Abgeben bestimmter Ressourcen erfordert. Jedes Aktionsfeld bietet dabei eine andere Zusatzaktion an.

Ganz ohne den ersten Teil von Höhle gegen Höhle lässt sich Die Eisenzeit leider nicht spielen. Der erste Teil lässt sich jedoch überspringen, indem seine Räume gedraftet und platziert werden, bevor die eigentliche Partie der Eisenzeit beginnt.

Meinung

Von der Steinzeit direkt in die Eisenzeit... Was fehlt? Richtig, die Bronzezeit. Wer sie vermisst, kann ja Im Wandel der Zeiten: Das Würfelspiel nehmen, oder sich einen Film angucken (Early Man). Hier vermisst man sie nicht. Dies liegt aber nicht daran, dass die Bronzezeit langweilig gewesen wäre, sondern vielmehr daran, dass es bei Caverna Höhe gegen Höhle eben völlig egal ist, mit welchen Waren wir so herum hantieren. Irgendetwas wird produziert und weiterverarbeitet, fertig, Punkt. Der erste Teil endete dabei ziemlich abrupt: Kurz nachdem man etwas aufgebaut hatte, war eine Partie auch schon beendet. Genau an dieser Stelle wird nun weitergemacht, und zwar konsequent: Die Runden und Spielzeit werden verdoppelt, die Komplexität etwas erhöht. In Summe wird aus dem anspruchsvollen Familien- ein Kennerspiel. Wer den Vorgänger bereits in- und auswendig kennt, kann die Eisenzeit mit dem gut funktionierenden Drafting schnell entdecken, bevor das "große Spiel" angegangen wird.

Fazit

Wem die 30 Minuten Spielzeit von Caverna: Höhle gegen Höhle zu kurz waren, darf jubeln, denn Die Eisenzeit setzt das Duell auf gleichem Niveau fort. Man erhält tatsächlich den Eindruck, hier ein großes Spiel vorliegen zu haben, das einfach in zwei Teile getrennt wurde, regel- wie materialtechnisch. Von solchen Erweiterungen dürfte es ruhig mehr geben."
https://www.angespielt.de/kritiken/caverna-hhle-gegen-hhle-epoche-ii
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