Bios:Genesis

Von Heiko Klein -

Nachdem sich im Weltall, außerhalb der noch jungen Erde, während des Hadaikums, die ersten Bakterien entwickelt hatten und durch einen großen Meteoriteneinschlag zur Erde gelangen, mutierten sie zur Zeit des Archaikum zu komplexeren Formen weiter und spezialisierten sich, um sich den widrigen Umständen des Planeten anzupassen. Mehrere Milliarden Jahre dauerte es, bis die ersten Meerespflanzen wuch
sen und die große Sauerstoffkatastrophe ausgelöst wurde, die den Übergang zum Protero­zoikum einläutete. Eine unglückliche Verkettung von Ereignissen löste dennoch daraufhin ein großes Armageddon aus, welches Spieler blau erfolgreich für sich entscheiden konnte und diesem zum Sieg verhalf. Spieler gelb hatte es jedoch schon mehrere Züge vorher verbockt und hatte schlicht Pech im würfeln.

Bis zu vier Spieler stehen sich in Bios:Genesis im Anbeginn der Zeit gegenüber und symbolisieren mit ihren Farben die Bausteine des Lebens, die in der Ursuppe gemeinsam schwimmen und durch einen gewürfelten Pasch (nachdem die genannten Bausteine vorher aktiviert wurden) zu Leben erwachen. Denn bei jedem Pasch seiner mindestens zwei Würfel, es können aber auch wesentlich mehr sein, je mehr Spieler ihre Marker auf die Refugiumskarte gelegt haben. Bakterien, die mit Hilfe von Katalysatorscheiben weiter mutieren, und eventuell zu Makroorganismen werden, schlicht und einfach aussterben können, oder von Parasiten heimgesucht werden, müssen von ihren Spielern entwickelt werden. Glücklicherweise können Parasiten selbst auch von Parasiten befallen und verdrängt werden und wer zum Schluss den am höchst entwickelten Makroorganismus hat, der auch noch in der Nahrungskette am weitesten vorne steht und vielleicht sogar noch seine Bionten am effektivsten in den Lebewesen aller Spieler platzieren konnte, erringt am meisten Siegpunkte und gewinnt das Spiel, wenn nicht vorher....

An dieser Stelle hör ich auf. Das Spiel ist wahnsinnig aufregend und äußerst brutal. Bakterien sterben aus und entstehen auch wieder neu, Makroorganismen wie Pflanzen, Würmer oder anderes Getier sowieso, das Leben ist ständig in Bewegung und dabei müssen zig Regeln beachtet und eingehalten werden und auf Ausnahmen von diesen Regeln Rücksicht genommen werden. Wer sich einmal durch das kleine Regelheft, das dieser winzigen Spielschachtel beigelegt ist, wo kaum meine Computermaus reinpassen dürfte, durchgekämpft hat und ganz nebenbei noch drei Semester Biologie studiert, freut sich über ein Spiel, wo die Würfel über Leben und Tod entscheiden.

Glücklicherweise kann man seine Lebewesen gleich behalten und mit Bios:Megafauna weiter spielen. Es fehlen schließlich noch 600 Millionen Jahre Evolution!